Bruno Ganz im Interview:
...
Standard: Wann darf man Sie wieder auf der Theaterbühne bewundern? Gibt es Vorhaben?
Ganz: Nein.
Standard: Woran liegt das?
Ganz: Ich habe mich sehr weit vom Theater entfernt. Nach dem Ende der alten Berliner Schaubühne hatten es Leute wie ich etwas schwieriger mit Regisseuren. Als auch Klaus Michael Grüber anfing, nur noch Opern zu inszenieren, war er für uns Schauspieler nicht mehr zugänglich. Als ich zudem feststellen durfte, dass da eine neue Generation von Regisseuren heranwuchs - da hätte ich mich sehr opportunistisch verhalten müssen, um bei denen mitzumachen. Man wusste ja, wie dort gearbeitet wurde! Aber mich hinstellen und vier Wochen mit den Beteiligten streiten - ich kann mit den neuen Sachen nicht allzu viel anfangen. So ist mir das Theater vollkommen weggerutscht. Was mir leid tut, denn ich hätte schon Lust dazu.
Standard: Sie hätten Ideen?
Ganz: Man könnte sich selbst zu einem Monolog verhelfen: zum Beispiel Texte montieren. Aber auch das wäre eine Ersatzsache. Ich sehe im Moment kein Ensemble, keinen Regisseur, kein Vorhaben, auf die ich mich über längere Zeit einlassen würde. Manchmal erscheint es mir, als wären alle Sachen, die ich im Theater gerne gemacht hätte, nur noch im Kino möglich.
Standard: Wie kommt das?
Ganz: Die ganze Art, wie sich Theater heute verhalten: die gängige Auffassung von Theaterspielen berührt sich so gar nicht mit der meinen! Im Kino kann ich nach wie vor realisieren, was ich mir unter Schauspielerei vorstelle.
Standard: Aber die beiden Medien stellen doch grundverschiedene Anforderungen.
Ganz: Es wäre eine vollkommen sinnlose Quälerei mit dem Theater. Das geht im Moment nicht.
Ganz: Nein.
Standard: Woran liegt das?
Ganz: Ich habe mich sehr weit vom Theater entfernt. Nach dem Ende der alten Berliner Schaubühne hatten es Leute wie ich etwas schwieriger mit Regisseuren. Als auch Klaus Michael Grüber anfing, nur noch Opern zu inszenieren, war er für uns Schauspieler nicht mehr zugänglich. Als ich zudem feststellen durfte, dass da eine neue Generation von Regisseuren heranwuchs - da hätte ich mich sehr opportunistisch verhalten müssen, um bei denen mitzumachen. Man wusste ja, wie dort gearbeitet wurde! Aber mich hinstellen und vier Wochen mit den Beteiligten streiten - ich kann mit den neuen Sachen nicht allzu viel anfangen. So ist mir das Theater vollkommen weggerutscht. Was mir leid tut, denn ich hätte schon Lust dazu.
Standard: Sie hätten Ideen?
Ganz: Man könnte sich selbst zu einem Monolog verhelfen: zum Beispiel Texte montieren. Aber auch das wäre eine Ersatzsache. Ich sehe im Moment kein Ensemble, keinen Regisseur, kein Vorhaben, auf die ich mich über längere Zeit einlassen würde. Manchmal erscheint es mir, als wären alle Sachen, die ich im Theater gerne gemacht hätte, nur noch im Kino möglich.
Standard: Wie kommt das?
Ganz: Die ganze Art, wie sich Theater heute verhalten: die gängige Auffassung von Theaterspielen berührt sich so gar nicht mit der meinen! Im Kino kann ich nach wie vor realisieren, was ich mir unter Schauspielerei vorstelle.
Standard: Aber die beiden Medien stellen doch grundverschiedene Anforderungen.
Ganz: Es wäre eine vollkommen sinnlose Quälerei mit dem Theater. Das geht im Moment nicht.
*130809*