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Dienstag, 2. November 2010

Aus uralten Zeiten

Zwar wolle er, schreibt Ludwik Fleck einmal, nicht behaupten, daß JEDE wissenschaftliche Erkenntnis der Neuzeit auf Urideen zurückgehe, aber es sei auffallend, daß enorm VIELE der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Jahrhunderte und Jahrtausende hin konsequente Verfolgungen solcher Urideen waren! Die nach heutigen Wissenschaftskriterien nicht durch "Beweise" oder "Fakten" belegt hätten werden können - und doch: stimmen!

Fleck führt als eines der illustrativsten Beispiele die Idee des "Atoms" an, ebenso wie die Kugelgestalt der Erde. Oder der Gedanke von Krankheitserregern im Blut, der schon bei den Römern lebendig war, der sich sogar auf die Säftelehre zurückführen läßt, lange ehe noch ein Mikroskop erfunden war - ja, diese wurde in gewisser Weise "auf diese Idee hin" entwickelt.

Was sogar nahelegt, die Sprache selbst, die Worte, als Entsprechungen auf Erlebtes und Wahrgenommenes zu sehen: übertragen in ein Element, das jedem verfügbar rasch formbar war. Dann wäre Gedankliche Wiedergabe kein logischer Prozeß, sondern eine Übertragung in die Darstellung. Damit wäre Erkennen um Ursprünglichen nicht als gedanklicher Prozeß definierbar, sondern ... auf Intuition, auf Bilddarstellung, Sprache auf Darstellung in "'Erlebensäquivalenten" rückgeführt.

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