Die FAZ berichtet (immer wieder) von der Kostenlawine, die mit dem beschlossenen (quasi sofortigen) Ausstieg aus der Atomkraft, vor allem aber Umstieg auf "nachhaltige Stromerzeugung" bereits zu rollen begonnen hat: Fieberhaft wird an den Plänen gearbeitet, die rund 8000 km Hochleistungs-Stromleitungen herzustellen. Die Kosten pro Kilometer betragen rund 250.000 Euro, darin enthalten sind die Grundablösen bzw. -entschädigungen, die pro km bis zu 40.000 Euro betragen - die Gemeinden lassen sich die Verunstaltung der Landschaft nur um viel Geld abkaufen.*
Im Dienste einer lebenswerten Umwelt |
Die Energiekonzerne selbst wissen im Moment überhaupt noch nicht, wie sie diese Entwicklungen darstellen sollen. Man spricht von rund 30 Mrd. Euro alleine bei der RWE, die an Schulden für die Investitionen in die Atomkraft noch unbeglichen sind, und die sofortige Stilllegung der Kraftwerke selbst kostet gleichfalls Milliarden, weil nun Energie aus dem Ausland (um jeden Preis) zugekauft werden muß, um die Energieversorgung überhaupt noch sicherzustellen.
Fieberhaft wird an Kohle- und Gaskraftwerken gebaut, werden neue geplant. Die per Gesetz vorgeschriebene Bevorzugung von Betreibern "nachhaltiger Energiequellen" kostet ebenfalls Milliarden, viele Milliarden, und zwar zweifach: einmal durch subventionierte Einspeisetarife, und dann durch direkte Subventionen. Mit der Erhöhung des Strompreises hat man ja längst begonnen, sie sind aber nur als Beginn einer Rampe zu sehen, die nach Meinung mancher Experten einen Strompreis anpeilt, der bis zum Dreifachen des derzeitigen Strompreises ausmachen wird. Der vor allem zu Lasten des Endverbrauchers gehen muß, weil die Industrie weitere Wettbewerbsverschlechterungen nicht mehr verkraften kann, und ohnehin bereits viel zu viele Produktionsstätten ins Ausland verlegt wurden.
Die völlige Zentralisierung des Energienetzes, die völlige Planwirtschaft nicht nur in diesem Bereich ist ohnehin unumgänglich. Aber das scheint für viele nur noch unwichtiges Nebengeräusch zu sein - die Zwangs- und Zentralbewirtschaftung Europas als Transferunion, als "ein Haushalt" sozusagen, ist ja ebenfalls bereits beschlossen. Wenn noch nicht in allem formal, so durch die Maßnahmen, die die Regierungen längst abgenickt haben.
Atommeiler Isar II; Bayern - Was für ein Ofen! |
Hier handelt es sich ja nur um jene Gelder, die in eine Energiezukunft fließen, die nicht nur aus prinzipiellen Gründen fraglich ist - es handelt sich um einen dramatischen ethischen UND wirtschaftlichen Trugschluß, Wind- und Solarenergie als "ökologisch" bzw. "gut" darzustellen! - sondern deren Funktionsfähigkeit bestenfalls als "Herausforderung an die Leistungsfähigkeit deutscher Ingenieurskunst" betrachtet werden kann: viele technische und logistische Probleme sind derzeit alles andere als gelöst, und die Warnung, daß das deutsche Stromnetz so labil sein wird, daß Netzausfälle fast vorprogrammiert sind, kommt beileibe nicht (nur) aus der Ecke der Energieversorger, die zu gerne noch weitere Milliarden mit Atomstrom gescheffelt hätten. Und die, so nebenbei, zu großen Teilen ohnehin ... den Staaten und Ländern und Kommunen gehören. Aber die haben ja traditionell gut wirtschaften - es gibt ja immer einen, der alles bezahlt.
Derzeit sind übrigens nur noch vier Atomkraftwerke in Deutschland in Betrieb! Nur in Europa rund 50 bereits in Bau, weitere geplant ...
*Lassen Sie das nicht, werden sie dazu gezwungen, übrigens. Friedrich
Georg Jünger schreibt über den Enteignungsaspekt, den die moderne
Technik mit sich bringt, und der in seiner Schärfe noch gar nicht
richtig rezipiert wurde, denn auch eine Veränderung des Charakters einer
Landschaft ist ja eine Enteignung, nicht nur, wenn das Haus entweder
von einer Stromleitung umrundet, oder überquert wird, ich mir nur die
Art der Entschädigung aussuchen kann. Enteignung - passen Sie auf! - ist ja längst das eigentliche Thema europäischer Politik, und es ist das wirkliche Thema der nächsten Jahrzehnte. Denn weil wir längst die Zusammenhänge vergessen und verdrängt haben ist uns gar nicht mehr bewußt, wieviele Enteignungsprozesse längst gelaufen sind, und weiter laufen: in humanen Bereichen genauso, wie in wirtschaftlichen Hinsichten.
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