Halseisen (auch "Geige" oder "Schandfiedel") |
Wenn nicht, geschah ihm nichts. Wenn doch, so wurde ihm nicht nur die Bettelei untersagt, sondern er wurde entweder ins Gefängnis gesteckt, oderes beschaffte ihm - so bei nämlichen Frauen - die "Geige" den verdienten Spott, mit der um den Hals sie einen Tag ausgestellt wurde.
Manchmal freilich gab es auch amtlich verordnete Prügel. Mozart berichtet vom Spitzentag einer Reihe solcher Tage, mit 17 solcher Frauen (Salzburg hatte knapp 15.000 Einwohner).
An sich aber gehörte es zur Pflicht eines guten Christenmenschen, laufend für die Armen zu geben - der eine durch tägliche Gabe dutzender Brotlaibe, der andere durch testamentarisch abgesicherte Schulstipendien für Kinder der Ärmsten, der nächste indem er ein Kind bei sich aufnahm, oder irgendeine Familie die in Not geraten war versorgte. Aus Mozart's Schilderungen geht also keineswegs ein "hartes" Herz hervor, sondern zum Gegenteil zeigt sich im Ausgang des Barock in Salzburg eine sehr solidarische, menschenkluge, lebensbejahend heitere und fromme Gemeinschaft, der schlimmstenfalls noch der Gang zum Erzbischof blieb.
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