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Samstag, 26. Februar 2011

Warnende Stimmen

Es soll später niemand sagen können, die Ökonomen hätten nicht gewarnt - 189 Professoren für Wirtschaft auf deutschen und österreichischen Universitäten haben in einer gemeinsamen Petition gewarnt, den Euro-Schutzschild wie geplant auszuweiten, schreibt die FAZ.

Durch eine Vergemeinschaftung der Schulden wäre absehbar, daß schwache Staaten ungebremst weiter Wirtschaftspolitik auf Kredit machten, den letztlich die starken Staaten verbriefen auch zu decken. Dies geschieht praktisch u. a. dadurch, daß die Europäische Zentralbank (EZB), für die ja "alle" haften, staatliche Anleihen solcher Risikostaaten aufkauft.

Eine dauerhafte Garantie der EU, die Zahlungsfähigkeit insolventer Staaten zu sichern, sei mit „gravierenden negativen Folgen“ verbunden. Günstige Kreditkonditionen und die Haftung der europäischen Staatengemeinschaft würde Anreize bieten, „die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen und eine Verschuldungspolitik zu Lasten der EU-Partner fortzusetzen“. Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeregte „Pakt für Wettbewerbsfähigkeit“ sei nicht durchsetzbar und kein geeignetes Mittel, warnen die Professoren. Bleiben die Fehlanreize bestehen, werde sich mittelfristig die Schuldenkrise weiter verschärfen.

Die Stellungnahme der Wirtschaftsprofessoren ist auf der neugegründeten Plattform „Plenum der Ökonomen“ von Monika Merz (Universität Wien), Andreas Haufler (München), Wolfram F. Richter (Dortmund) und Bernd Lucke (Hamburg) erarbeitet worden. In einer namentlichen Abstimmung, an der knapp zwei Drittel der Mitglieder teilnahmen, haben sich 90 Prozent dem Protest angeschlossen. „Die deutsche akademische VWL ist sich mit überwältigender Mehrheit einig“, sagte Lucke der F.A.Z.. „Sie positioniert sich in dieser Einigkeit gegen die für Ende März vorgesehenen Beschlüsse der EU.“

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