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Dienstag, 15. Februar 2011

Verwirrende Freiheit

War alles nur ein Mißverständnis? Zumindest in den Augen der Europäer dürfte etwas falsch verstanden worden sein, als sich in Tunesien "das Volk" erhob und das "Regime" (seit einigen Wochen wissen wir ja, welch schreckliche Regime Nordafrika beherrschten, was sämtliche Medien hierzulande ja aus taktischer Klugheit 30 Jahre lang verschwiegen hatten) per friedlichem Protest verjagte. Und wie die Forderungen nach mehr Teilhabe am Wohlstand gemeint war.

Denn derzeit landen pro Tag 1000 Flüchtlinge aus Tunesien auf Lamepdusa (das zu Italien gehört), um dort Asyl zu erhalten. Denen es offenbar in ihrem Heimatland nun noch mehr denn je an Perspektiven mangelt. Und die sich auch nicht solche dort aufbauen möchten.

Dabei sind sie doch endlich frei!? Oder ist ihnen die Freiheit der "Demokratie" nun doch zu mühsam, in der man sich ja alles selbst errichten muß, das einen später dann mit mehr Wohlstand versorgen soll? Oder sitzen nun die anderen - die Reichen, die Korrupten, die Banditen und die Unterdrücker des vorigen Regimes - in den überladenen Fischerbooten, die an Italiens Stränden anlanden, während die Befreiten wieder zurückströmen? Aber davon läse man doch?

Verwirrend das alles.

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