Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 16. Februar 2011

Leise, ganz leise

Nur noch eine Randnotiz in den Zeitungen zu entnehmen war, daß der "Rettungsschirm", der einer - angeblichen - Stabilsierung (so Schäuble) der europäischen Währung dienen soll, weil Staatsschulden maroder Länder auf den Rest aufgeteilt werden, in diesen Tagen verdoppelt wurde. Anstatt 500 Milliarden stehen fortan 1 Billion Euro nominell zur Verfügung, sollte ein Staat von der Zahlungsunfähigkeit bedroht sein. Real zur Auszahlung kämen freilich nur ca. die Hälfte, ein Viertel muß als Sicherstellung einbehalten werden. Quasi Eigenkapitalstock für vergebene Kredite. Zahlt ein Staat nicht, fließt dieses Viertel an die Kreditgeber, die das Eigenkapital gleich selbst mitgebracht haben. 

Ist bequemer, es ist ja heutzutage ohnehin längst Mode, sich das Geld, das man benötigt, auch gleich selbst zu borgen. Und wenn man sich - oder in dem Fall: die Pleitekandidaten, die das Geld benötigen - dann noch recht hoch bewertet, dann kann man den Kredit auch recht hoch bewerten, oder auf eine gaaanz andere Situation in dreißig Jahren spekulieren, wo man dann, dann aber ganz bestimmt alles zurückzahlen wird, und alles ist gleich nicht mehr so schlimm.


Notwendig war diese Aktion deshalb, weil ein nächster Insolvenzfall - und als Kandidaten warten Spanien vor Belgien, um den dritten Platz streiten derzeit noch England und Italien - ein Kaliber annehmen könnte, das in einer Kettenreaktion den gesamten EU-Raum umwirft. Also muß man das Risiko so breit wie möglich streuen, und für ausreichend Spielgeld sorgen, das in allen möglichen Ernstfällen noch eine bilanzielle Darstellung ermöglicht. Und weil das ohnehin kein Staatshaushalt in Europa mehr schafft, wird das Einzelrisiko nominell auf alle übrigen Staaten aufgeteilt. Bei allen gleichermaßen, natürlich. 

Psst, nicht weitersagen!


Aber wer nimmt in diesen Zeiten Zahlen noch ernst.

***