Lustigerweise wurde Reinhard Mey als "Gesellschaftskritiker" bekannt. Aber genau darin war er höchst leichtgewichtig. Seine Kraft lag immer im natürlichen Nahesein zum Schönen, zur Substanz. Wie lächerlich das war, wird uns heute bei Liedern wie diesem bewußt, wo alle meinten, er hätte den "Nerv der Zeit" als Kritiker getroffen. Hach, dürfen wir heute darob befeit lachen! Und uns seinen anderen Liedern zuwenden. Wo er wesentlich wurde. Und nicht meinte auch etwas "Gescheites" zu sagen zu haben, was er nie hatte. Und erst dort war er großartig.
Ein wunderbares Lied. Nur - sicher kein kritisch-relevantes! Und doch glaubten damals, aus der Generation und Zeitstimmung der 68er, so viele, daß sie "kritisch" und relevant wären.
*140517*