Vielleicht vergißt man manchmal, daß das sechste Gebot nur das sechste ist - nicht das erste. Marshall schreibt in "alle Herrlichkeit ist innerlich" sehr treffend, daß das Christentum nicht auf den Bodensatz unterdrückter Verdrängungen reduziert wird.
Dazu läßt er die Figur des Pater Smith - eine seiner zahlreichen wunderschön gezeichneten Priesterfiguren (Bruce Marshall wollte lange Zeit selbst Priester werden ...) - beklagen, daß es eine der verdammenswertesten Verheerungen des Protestantismus sei, die Welt glauben zu machen, daß der Glaube mit dem Verhalten zu tun, daß ein Sünder plötzlich kein Anrecht auf Religion mehr habe.
Wo doch die sakramentale Struktur des Katholizismus die Hoffnung genau auf das Gegenteil ausdrücke und sei: auf die Gnade TROTZ der Sünde, inmitten ihr, als Medizin, die zur Gesundung beitrage - nicht die Gesundung abwarte. Oder flüchtig sei wie das eigene Innenleben.
*290508*