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Donnerstag, 15. Mai 2008

Dogmatisches Frausein

In einem Brief an Hugo von Hofmannsthal verwendet Anton Wildgans eine Formulierung, die damals lediglich eine Feststellung über die Natur war, der aber heute durchwegs der Verdacht der Ideologisierung anhaftet. Zu der sie sogar werden kann, im übrigen - als Rückzugs- und Rekonstruktionsbasis eines verständnislos kopfschüttelnd gewordenen Mannseins.

Wildgans schreibt, daß im eigentlichen Sinn nur der Mann ein Kind "wollen" kann. Die Frau kann nur zustimmen, hinnehmen, empfangen. Indem er diese simple Tatsache feststellt, am Worte hält, zeigt er aber auch ihre metaphysische Dimension.

Die Frauenbewegung erkannte deshalb sehr gut, was die Erfindung und Einführung der Pille" für sie bedeutete - die Möglichkeit, sich gegen die Natur in dieser Bipolarität Mann - Frau, wie sie in dem einfachen Satz oben als Sprache der Gestalten ausgedrückt ist, aufzulehnen. Es bedeutete ein Leben, das aus der Hingabe sich erhebt, diese von sich weist - zugunsten einer positivistischen Lebensgestaltung, zugunsten einer Ideologie des identitären Selbstentwurfs.

Zu der das Sein der Geschlechter damit wurde. Und der umso gewaltsamere Folgen mit sich bringt, umso mehr den Totalitarismus fordert, als er nie gelingen KANN. Sondern das Gegenteil bewirkt. Weil er in der Verneinung ... die Existenz der metaphysischen Substanz selbst zum Dogma erstarren läßt.




*150508*