Immer wieder findet Theresia von Avila zu einem ihrer treffendsten Vergleiche: wenn sie den Zustand in der Hölle mit der irdischer völliger Unveränderlichkeit, völliger Ohnmacht gleichsetzt. Selbst, schreibt sie einmal, wenn man einen Schmerz durch einen anderen ersetzen kann, empfindet man den Wechsel als lindernd.
Das genau aber ist in der Hölle nicht mehr gegeben. Entsprechen werde(n) ihre Höllenvision(en) in ihren Erzählungen eingeleitet von einem unterirdischen Gang, der sich zunehmend verjüngt, und in einer Ausnehmung in einer Wand endet, die exakt auf sie zugepaßt ist (bzw. auf den Menschen, der die Hölle betritt), so von ihr (zum Verständnis eines Lesers verbildlichend) beschrieben.
Die Abwesenheit aller Vernunft also, das Fehlen aller Möglichkeit, das Unvernünftige (denn nur das Wissen, das inhärierte Wissen, das ja einer inkarnierten Teilhabe am Sein gleichkommt, bewegt) durch Vernunft zu verändern, den Wahnsinn einer Situation, deren ungebrochene Zerstörungswut Geliebtem gegenüber, einen Schmerz, nur im Stille- und Aushalten erfahren zu müssen - das ist es auch, was man bereits zu Lebzeiten als "Hölle auf Erden" erleben kann: Nichts dagegen tun können ...
*230909*