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Freitag, 7. Mai 2010

Bonmot zur Krise

Als kleine Nachricht notiert, ist es doch ein bemerkenswerter Vorgang: die Europäische Zentralbank EZB nimmt für Kredite, die es Griechenland gewährt, dessen Staatsanleihen als Sicherheit ...

Nicht nur also, daß einem maroden Staat Geld geliehen wird, von dem man mit Gewißheit sagen kann, daß es ein Geschenk aller der EZB gegenüber haftenden Staaten, also der Mitgliedsstaaten der EU, ist, sondern dieselben Schuldscheine (= Anleihen) nimmt die EZB als Besicherung. Das ist so grotesk, daß man es in einfache Bilder übersetzen muß: da leiht die Bank jemandem Geld, und nimmt das Konto, von dem der Betrag behoben wird, als Sicherstellung, mit dem Argument: wer sich solch einen Kredit leisten kann, der muß ja auch die Bonität haben. Die Presse schreibt dazu (in einem erstaunlichen Artikel der Zehn Punkte-Entmythologisierung): das ist klares Anwerfen der Notendruckpresse.

Mit einem kleinen Punkt extra: anhand solcher Beispiele ist offenkundig, daß auch die EU längst an der Geldmengenschraube dreht, über die staatlichen Maßnahmen hinaus, und zusätzlich. Längst müßte ja in die Staatsschuld die jeweilige Haftung für IWF und EZB etc., eingerechnet werden.

Glaubwürdigkeit erzielen zu wollen, ohne diese zu verdienen, ohne glaubwürdig zu sein, ist Betrug.




*070510*