Allerdings meint Sinn auch, daß Deuschland sich die Suppe auch selber eingebrockt hat - weil seine eigenen Schuldenkriterien nicht den "erlaubten" Grenzen unterliegen: statt 60 % hat Deutschland 75 % vom BIP Schulden, und damit selber den Stabilitätspakt gebrochen.
Wer? Ach ja ... das war bereits die sozialistische Regierung Schröder. Insgesamt war dort die Strenge des Systems wie zum Signal gebrochen worden. 100 mal haben in den vergangenen Jahren Euro-Staaten die Obergrenze des Budgetdefizits (3 %) überschritten, und 65 mal davon war es "verboten". Aber es gab keine Konsequenzen. Damit ist, so Sinn, der Pakt "zu einer Lachnummer verkommen." Behebbar wäre das nur über eine zentrale Staatsanwaltschaft, die automatisch Strafen verhängt. Aber das wollen die europäischen Länder nicht. Die einzige Schuldenbeschränkung, die es derzeit gibt, sind die Märkte. Die Politik kann und vor allem: will es nicht.
Ein interessanter Satz von Sinn: "Wir sollen im Rahmen der Solidarität innerhalb von Europa natürlich füreinander einstehen, aber das kann ja nur sein, um einander Liquidität zu ermöglichen - NICHT kann es aber sein, daß einer die Schulden des anderen bezahlt. Schulden stehen ja für Konsum vergangener Zeiten! Und die muß jeder selber bezahlen. Insgesamt hängen einfach zu viele Nullen an den Zahlen, mit denen man derzeit in Europa handelt. Ein paar Milliarden sind zwar viel, aber noch machbar. Aber man kann nicht über hunderte von Milliarden Schulden reden. Jetzt sind außerdem die Länder noch klein - Griechenland, Portugal, Irland. Was aber passiert, wenn die Großen kommen? Spanien, Italien ..." Man darf die Eigenverantwortung der Staaten nicht schwächen!
Morgen: Teil 3) Wie aus Flauten Erfolge werden - Der deutsche Boom
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