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Samstag, 5. Februar 2011

Wer produziert dann Lebensmittel?

Der amerikanische Großinvestor John Rogers meint im NZZ-Gespräch, daß er es ethisch nicht vertretbar findet, daß die Lebensmittelpreise weltweit so niedrig sind. Immer noch, obwohl sie längst wieder deutlich steigen. Seit Jahren werden nämlich die Weltvorräte abgebaut, und die schlechte Ernte des vorigen Jahres berücksichtigt, sind Lebensmittel auf dem Weg, ein knappes Gut zu werden. Also müsse man darauf hoffen, daß mehr Lebensmittel produziert würden.

Rogers meint, daß es aber nicht sein könne, daß hunderttausende und Millionen indischer (Rogers weist auf die vielen Selbstmorde vor allem indischer Bauern hin, die diese Schande - einhergehend mit der Unfähigkeit, die ursprünglich als "Heilmittel" gepriesenen Kleinkredite zurückzuzahlen - nicht ertragen können) und afrikanischer Landwirte vom Ertrag ihrer Ernten nicht leben könnten, weil die Preise zu niedrig seien. Ähnlich ist ja auch die Situation in den USA.

Wenn die Preise den Landwirten weltweit nicht wieder ein Überleben garantieren, werden wir bald keine Lebensmittel mehr haben. Schon jetzt beträgt das Durchschnittsalter amerikanischer Bauern 58 Jahre! Junge Menschen sehen in der Landwirtschaft zunehmend keine Überlebensperspektive, vor allem auch in Ländern wie Indien.

Dies vor dem Hintergrund der Ägyptenkrise, die sich zu einer Krise des arabischen Raumes, und damit zu einer ausgewachsenen Ölkrise auswachsen könnte, wenn sie das nicht schon ist. Auf jeden Fall hat es Auswirkungen auf den Ölpreis, den Rogers auch aus Gründen der Produktionskosten in den nächsten 10 Jahren bei 250 Dollar sieht.

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