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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Die Hölle, statt nichts

Papini bezweifelt die Glaubwürdigkeit von Volkssagen wie dem Faust: ob ein Mensch denn tatsächlich so dumm sein könne, für ein Vergnügen von ein paar Jahren die ewige Verdammnis (durch den Teufelspakt) einzutauschen.

Ich will ihm mit Montaigne antworten, der darauf hinweist, daß das Wesentliche der Erkenntnis und der Neigung des Urteils die subjektive Vorstellungskraft ist, die das Ziel lohnend oder nicht macht.

Wer kann sich Ewigkeit, wer Himmel, Hölle vorstellen? Da gewinnt rasch einmal der verführerische Schooß einer Maid.

Ansonsten pflichte ich Papini bei, wenn er anführt, daß der wichtigste Grund für Teufelsanbeterei, Hexerei, Magie bloße Eitelkeit und Geltungsstreben, naive Träume von Macht sind: wenn schon nicht Gott, so über den Teufel die Wirklichkeit beherrschen. Papini nennt diesen Ehrgeiz schlicht: albern. Nicht zufällig taucht der Teufel als Gestalt der Literatur in der Romantik so häufig auf.




 *291008*