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Dienstag, 7. Oktober 2008

Jeder Gegner muß krank sein

Da scheint es aber ein generelles Defizit im Verständnis von Staat zu geben, das Ministerin Schmied - zuständig für Bildung, Unterricht und Wissenschaft - aufweist. Vor kurzem war an dieser Stelle die Rede von Erlässen, die Ideologiezwang für den Unterricht bloßlegten.

Nun macht sich dieselbe Ministerin Gedanken (siehe Titelverlinkung), was denn da "falsch gelaufen sei", daß junge Menschen zu einem Drittel "rechtspopulistisch" gewählt hätten. Diese Parteien zu wählen könne nur Erweis von Unfreiheit und bedenklicher Persönlichkeitsentwicklung sein. Unausgesprochen: also müsse in den Schulen überlegt werden, wie ideologisch vorgegangen werden könne, um diese Entwicklungen zu stoppen.

Nun: ich bin kein Freund dieser Parteien, von denen hier die Rede ist. Aber ich bin kein Freund egal welcher Partei. Doch einen Mitspieler im demokratischen Spektrum so darzustellen, daß diesen zu wählen objektiv ein Defekt, eine Unfreiheit darstellen müsse, ist eine ganz beachtliche Leistung! Daß Politiker so offen bereits versuchen, den Staat für ihre ideologischen Zielsetzungen - wo nur das zulässig ist, was sein soll, nicht was ist - zu mißbrauchen, ist starker Tobak.

So war sie aber immer, die Linke: wer nicht für sie war, mußte einen "wissenschaftlich belegbaren" Defekt haben. Links denkt man nicht, denn denken ist nicht deren Sache, da können sie noch so viel lügen: Links IST man. Und alle anderen haben kein Existenzrecht, werden bestenfalls bis zu einer bestimmten Größe geduldet. Sonst kommt der böse Mann.

Warum die Jugend "rechts" wählt? Nach meiner Erfahrung besteht bei den jungen Menschen nach Jahrzehnten der ideologischen Manipulation im Namen einer "modernen Pädagogik" - vom Kindergarten bis zur Universität - mehr als Überdruß an all diesen Ideologien. Das ist der eine Grund. Anderseits haben diese jungen Menschen keinen Mut, wirklich aufzustehen, also können sich die Grünen und die Sozialisten wieder beruhigen: denn sie haben erlebt, daß frei zu denken - sich also nur auf die eigene Wahrhaftigkeit zu stützen, wie es Montaigne tat - für die jungen Menschen emotional mit dem totalen Nichts belegt ist; die Einbettung in die Welt wurde und wird mit Ideologie belegt. Nur, wer sich bestimmter Haltungen befleißigt, hat ein Recht dazuzugehören - ansonsten wird er einem Umerziehungsprogramm unterworfen werden. Mit welchem Recht? Mit dem Recht der "Wissenschaftlichkeit"

Damit der Kreis geschlossen bleibt, wird von der Linken auch immer noch definiert, was Wissenschaftlichkeit denn sei: nur, was bestimmtem Dogmatismus, bestimmtem Verhalten entspricht. Wer nicht links denkt, kann nicht wissenschaftlich orientiert sein.

Wer sich zur eigenen Freiheit erhebt, fällt aus dieser zur Urmutter stilisierten gespensterhaften Volksgemeinschaft des Wohlverhaltens heraus. Diese Angst (mehr ist es ja nicht; die Linke hat ja nur Phantome, potemkinsche Dörfer aufgebaut) hält eh keiner aus.

Auch das: eine Waffe der Frau.




*071008*