Eine interessante Logik der Selbstregulierung zeigt der Leiter der volkswirtschaftlichen Analyse-Abteilung von UBS im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung: wie hohe Staatsschulden - Daniel Kalt spricht von einer kritischen Schwelle von achtzig, neunzig, hundert Prozent vom jährlichen Bruttoinlandsprodukt - eo ipso und allen Belebungsabsichten zum Trotz die Privatwirtschaft abwürgen. (In Österreich und Deutschland liegt der Wert, Tendenz - nach Rückgang seit 2003 auf neunundfünfzig Prozent in Österreich - erneut deutlich steigend, bei über sechzig Prozent.)
Weil der Staat den Kapitalmarkt über die Aufnahme von Krediten so stark beansprucht, steigt alleine übe die Nachfrage (Bonitätsverschlechterungen gar nicht gerechnet) das Zinsniveau, und das wiederum verdrängt die privaten Investoren. Ein Teufelskreis.
Zumal der Internationale Währungs Fonds, überrascht von der kurzen Zeit, in der die Weltwirtschaft nach weltweiten Hilfsmaßnahmen wieder "kräftiges Wachstum" zeigt (wie in den USA und Asien), dringend davor warnt, die staatlichen Stützen für die jeweiligen Wirtschaften zurückzufahren. Es sei höchst unsicher, ob das nicht zu einem neuerlichen Einbruch im Wachstum führe. Zu erwarten ist ja, daß um die Geldmengen und damit die Inflation wieder in den Griff zu bekommen weltweit die Staaten mit Zinserhöhungen und zurückgefahrenen Ausgaben reagieren. Damit aber könnte die fragile Lage erneut kippen, erneute Rezession statt Wachstum wäre die Folge.
Und ein solches brauchen wir nun noch drängender denn je - um die neu aufgenommenen Schulden zur "Krisenbewältigung", die die Finanzsituation so vieler Staaten noch bedrängender gemacht haben (weshalb der "Klimawandel" vielen mehr als gelegen kommt: er rechtfertigt Steuererhöhungen).
(Link: Anteil der Staatsschulden am BIP im weltweiten Vergleich)
*080410*