Mit der gewaltsamen Einigung aller Germanen unter den Franken - unter Karl dem Großen - brachen alle die vielen, ja zahllosen kleinen Fürstenhöfe zusammen und wurden bedeutungslos, lösten sich gar auf.
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In der althochdeutschen Sprache kam ein "Kolonialstil" der Germanen auf, die auf römischem Boden ihre Kultur verändert hatten. Das Germanische, einem rasanten Lautwandel unterworfen, starb aus. Das Althochdeutsche siegte - eine Sprache, die aus dem Lateinischen entstand, das die Zuwanderer sprachen, die sich dem Germanischen anpaßten - dort, wo Römisches Reich zu Deutschland wurde.
Ja, auf dem Gebiete Galliens kam es aus der engen Verbindung der Franken mit den Romanen allmählich überhaupt zur Herausbildung eines neuen Volkes, das seine antikische Bildung, einschließlich des Reichsgedanken, dankbar von den Lateinern übernommen hatte. Selbst ihr Recht zeichneten die germanischen Franken - die Heerführer und Soldaten ihrer Gastgeber, der Römer - in lateinischer Sprache auf. Karl der Große führte schließlich einen Gedanken von Julius Cäsar weiter, der bereits von einer Lebenseinheit aus römischem und germanischem Volk geträumt hatte.
Und so verloren sich all die Heldenlieder und Balladen und Gesänge und Geschichten und Mythen, sanken sterbend binnen Jahrzehnten ins Nichts des Vergessens. Nur ganz wenig ist überliefert.
*240410*