Falsch gedacht? Nun gibt es die erste Warnung deutscher Unternehmer. Unternehmer. Nicht Manager oder Kapitalverwalter oder Politikehrgeizlinge oder Bankbeamte, wörtlich. Mit bei diesem Verband sind Namen wie Oetker (Lebensmittel), Haub (Tengelmann) und Görtz (Schuhe).
In einem offenen Brief haben Sie Kanzlerin Merkel offiziell gewarnt: Sollte tatsächlich die marode Wirtschaft Europas auf Kosten der gesunden "saniert" werden - um nichts anderes geht es bei all den Verbindlichkeiten, die um "die Wirtschaft" und ganze Staaten zu retten, von Deutschland bzw. allen zumindest noch halbwegs gesunden, leistungskräftigen Ländern (nur auf denen sind solche Aktionen ja aufgehangen, worauf sonst?) eingegangen werden - sollte diese Politik also weiterhin betrieben werden, würden sie Deutschland verlassen (müssen).
„Wir Unternehmer müssen dann rechnen, ob es sinnvoll ist, noch in Deutschland zu bleiben“, sagte der Präsident der Vereinigung, Patrick Adenauer. Zudem verlangte er, grundsätzlich die Konstruktion des Euroraums zu überdenken: „Man muss jetzt schauen, wer überhaupt noch im Euro bleiben sollte.“ Deutschland allein sei wohl zu klein, „aber es wäre sicherlich sinnvoll, sich mit den Ländern zusammenzutun, die eine ähnlich solide Haushaltspolitik verfolgen.“
Nun sollen ja noch "Euro-Bonds"ausgegeben werden, die - welch Unglaublichkeit im Grunde - die Schuldner mit der durch die Schulden "gesicherten" Bonität besichern ... Eine Geldvermehrungsmaschine ohne Limit, um den Euro zu retten, denn giengen Staaten der Euzrozone in Konkurs, wäre die Währung ganz Europas am Ende. Was nur ein einziges Opfer kennen würde: jene, die durch solidere Staatsfinanzen nicht bankrott sind. Zu retten wird nämlich gar nichts sein. Aber auch das Gesunde wird ruiniert werden, unter dem "Schutzschirm" für Europas Bankrotteure. Diese Warnungen hört man längst allerorten. Durch die Vermischung der Schulden aller Staaten der EU in einem gemeinsamen Kredittopf wird jede Risikoabschätzung eine Frage des Aberglaubens, und der Schaden für die derzeit noch gesünderen Länder ist gar nicht absehbar, die Währung nicht zu halten.
Sieht man davon ab, daß die erste Konsequenz dieser Niveaunivellierung für Deutschland zu erwartende jährliche Mehrkosten für Zinsen von rund 17 Milliarden Euro sind, schreibt die FAZ in einem weiteren Artikel. Weil der Gemeinschaftszinssatz über jenem liegen wird, den Länder mit nach wie vor guter Bonität derzeit berechnet bekommen, mit Ländern wie Griechenland und Irland, die anstatt der rd. 1,8 Prozent Deutschlands 7 bis 10 Prozent bezahlen. Abgesehen von den folgen für die heimische Kreditwirtschaft, und damit auf die Wirtschaft, denn auc h für die würden die Zinsen steigen. Und das obwohl derzeit geplant ist, "nur" 40 % der jeweiligen Staatsschulden solcherart umzuschulden, der Rest der Kredite nach wie vor frei aufgenommen werden muß, oder kann, was sich neuerlich auf die Bonität dieses Gemeinschafts-Schuldentopfs auswirken wird. Und zwar kaum zu seinem Besseren.
Nicht alle maroden Staaten haben arme Bürger |
Daß die Proteste in Deutschland heftig sind, hat somit sehr handfeste Gründe. Nicht anderes sehen es die Leistungsträger (und das ist eine Minderheit, das sind also nicht die, die am politischen Ruder sind!) in Ayn Rands "Atlas shrugged". Sie streiken, und weigern sich, weiterhin all die Ideologien und Eitelkeiten und Verrücktheiten der offiziellen Politik zu finanzieren, um dann sogar noch stillschweigend zusehen zu müssen, wie sie bei lebendigem Leib im Namen einer aberwitzigen "Sozialpolitik und bewußt mußdeuteten Solidarität gehäutet und - über Inflation wie letztlich über direkte Maßnahmen als ultimo ratio, um sie der staatlichen Politik genehm zu machen - enteignet werden.
Was hier nun in der Frankfurter Allgemeinen zu lesen ist, klingt schon so. Und den Brief, den ein Verband "Familienunternehmer" abgeschickt hat, könnten und sollten gleich noch die Väter, und alle mit noch genug Verstand - so wenige das noch sind, hierzulande - auf deren Schultern nämlich längst alles ruht, mitunterschreiben.
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