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Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
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Mittwoch, 22. Dezember 2010
Rußland. 2010
70 Jahre Kommunismus haben eine Dekultivierung geschaffen, die einer Art Erst-Chaos der Welt glich. Und wo sich ganz neue Hierarchien bilden, um archaische Antriebe gruppiert. Aber es wäre verfehlt, sich an der Gewalt zu erschrecken. Sie zeigt sich hier als Formbildungskraft, die in der Kultur zur Gestalt konzentriert wäre, so aber als bloße Brutalität erscheint. Das ist aber nicht nur ein Verhängnis, es ist auch Rußlands wirkliche Chance. Denn wo es nichts zu verlieren gibt, erst da beginnt Ernsthaftigkeit, und erst da beginnt Persönlichkeit. Jede Zukunft aber lebt nur aus der permaneten Wiedergeburt der anthropoiden Archetypen. Wo, wie im Westen, Ideologien diese Formen an ihrer Geburt hindern, suchen sich die Energien Ersatzformen und Dämonien.