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Samstag, 25. Dezember 2010

Was für ein Leben führen wir

Jean Cocteau erzählt, wie er Ostern 1917 mit Pablo Picasso in Rom an einer Inszenierung ("Parade") arbeitete. Nach 14 Tagen durchgehender Arbeit, wo sie für nichts anderes Zeit hatten, gingen die beiden schließlich doch einmal spazieren. Sie wollten endlich etwas von Rom sehen.

Da kamen sie an eine Kirche. Picasso meinte, sie sollten doch hineingehen. Die Kirche aber war voll mit Gläubigen, Lichtern, Musik und Gebet. Ein Besuch war unmöglich. Laß uns in eine andere gehen, meinte Cocteau.

Doch auch in der nächsten war es nicht anders: überall dasselbe Schauspiel.

Schweigend gingen die beiden lange nebeneinander her. Dann sagte Picasso: "Wir leben wie die Hunde."

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