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Dienstag, 21. Dezember 2010

Verzicht auf Raum

Festspielhaus St. Pölten
In der Kleinen Zeitung stand über den steirischen Architekt Klaus Kada (70) zu lesen:

"Seine Architektur sucht nicht die expressive Bauplastik, nicht das Drama von Licht und Schatten auf der Materialität der Volumina. Sie formt aus dem offenen, allgegenwärtigen Raum jeweils spezifische Aggregatzustände der Diffusion zwischen Innen und Außen. Und sie bewerkstelligt dies durch die Auflösung der herkömmlichen Tektonik, durch ein komplexes Spiel von Hüll - und Reflexionsflächen, von transparenten, transluzenten oder opaken Membranen", schrieb Otto Kapfinger in seiner Kada-Monografie im Springer Verlag (2000).

Kada selbst formuliert seine baukünstlerische Devise knapp: "Modern ist nicht ein Stil, sondern nur das, was uns mehr Freiheit gibt."

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Wie nannte es der finnische Stararchitetk Hautta Meikkameikkäa? Form schafft Raum? "Architektur bedeutet nicht nur definierter, sondern geschaffener Raum." Bedeutet dann nicht auch Raumverzicht Formverzicht? Ist Sparsamkeit - Kada wird auch "Ästhet der Sparsamkeit" genannt - dann nicht einfach Verzicht auf Architektur, deren Auflösung durch völlige Reduktion auf Funktion? (Glaswände, Stahlbaugerüste, etc.) Ist eine so verstandene Freiheit, als Abschütteln von Form und Gestaltsanspruch, nicht auch Verzicht auf Kultur, die ja der Freiheit dient bzw. deren Ausfluß ist, als Gewöhnung im immer höheren Guten?


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