Heri meint, daß jede Wirtschaftsentwicklung mittel- und langfristig passierte. Konjunkturprogramme von Staaten haben auf substantielle Entwicklungen so gut wie keine Auswirkungen, allerdings evozieren sie kurzfristige Erscheinungen, weil alle Informationen kurzfristig interpretiert und umgesetzt werden.
Ähnlich ist es bei Börsenentwicklungen. Die heutige Informationsflut spielt dabei keinesfalls eine erleichternde, sondern eine komplizierende Rolle. Denn wenn Prognosen geglaubt werden, bewirken sie sofort Änderungen im Verhalten, ohne langfristig Einfluß nehmen zu können. Deshalb muß man sehr geschickt agieren, um dieses nervöse Verhalten auszugleichen - mit Blickpunkt auf langfristige Ziele, die unverändert bleiben: Unternehmensentwicklungen, Gewinnentwicklungen, gesamtwirtschaftliche Daten.
Wetterprognosen verhalten sich im Vergleich dazu zuverlässiger, weil die Prognose keine Rückkoppelung aufweist, wie Börsenprognosen, wo die Prognose selbst das Geschehen - kurzfristig - beeinflußt. Der enorme Informationsfluß der Gegenwart erhöht im wesentlichen nur die Unsicherheit.
Kurzfristige Börsenentwicklungen werden seit 50, 60 Jahren untersucht, und tragen alle Anzeichen eines reinen Zufallsprozesses. Sinnvolle Vorhersagen lassen sich bestenfalls ab 5, 10 oder 15 Jahre Prognosezeitraum erstellen. Der Unterschied von - kurzfristigen! - Börseprognosen zu reinem Glücksspiel liegt darin, daß es sich hier um soziale, interdependierende Prozesse handelt, mit Ursachen und Wirkungen. Es "sieht nur so aus" als seien solche Vorhersagen Zufall.
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