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Freitag, 26. Juni 2009

Von eigenartigen Gewißheiten

Die Wirtschaftskrise der jüngsten Zeit hat zu mancherlei Irritation geführt. Denn gerne wird sie als Systemkrise des Kapitalismus an sich dargestellt. Und mit "Kapitalismus" wird noch rascher jene freiheitlich-humanistische Gesellschaftsordnung identifiziert, die Europa so stark gemacht hat, ja: die der abendländischen Anthropologie (deren Richtigkeit, Zutreffendheit unbezweifelbar ist) völlig natürlich erfließt, deren Korrektive dort ansetzen, wo menschliche Neigung zur Sünde gewisse Rahmen des Gemeinwohls überschreiten möchte.

Da klingt so mancher Ruf nach "stärkerer Kontrolle" fast logisch, und abendländisch. Aber er ist genauso verfehlt wie die Wahnsinnsrufe nach marxistischer Gesellschaftsordnung, Verstaatlichung, Gleichheit aller etc. - und das nach derart offensichtlichem Scheitern des Kommunismus! (Eine Meisterleistung linker PR!)

Die wirklichen existentiellen Probleme der Gegenwart - Arbeitslosigkeit und Hunger - sind ja Produkte der Auflösung menschlichen Wirkens (zwischenmenschlich wie im Erwerbsleben) in technische Abläufe, die Mutation des Einzelnen zum für sich lebensunfähigen Rädchen eines Mechanismus. Was soll einem Handwerker, der hinterm eigenen Haus ein Gärtchen hat, und fünf Kinder, denn wirklich passieren? (Das macht ja Massen-Arbeitslosigkeit in jeweiligen sozialen Räumen eigentlich unbegreiflich: Fünf Millionen Deutsche, dreihunderttausend Österreicher ... ein für sich lebensfähiger Sozialraum! Ein Schuster braucht nur tausend Einwohner, um durch Reparaturen überleben zu können!) Genau da ist der (anti-individualistische) Marxismus aber sogar noch schlimmer als der (sogenannte) Industrie-Kapitalismus. Diesen Rückzug auf einfachere, weniger arbeitsteilige Sozialeinheiten gibt es gerade dort schon gar nicht mehr, weil die persönlichen Haltungen noch devastierter sind, die in Krisen großer Zivilsationsebenen das Aufleben kleinerer Auffangeinheiten evozieren, Bezug und Bindung zu Boden, Familie und Eigentum.

Nein, das ist keine Alternative, Gott bewahre. Auch diese Krise hat den Marxismus also nicht wahrer, menschengerechter gemacht. Schon GAR NICHT diese Krise. Weil?

Weil sie zu ganz wesentlichen Teilen eine Krise einer kulturell-gesellschaftlichen Entwicklung ist, die genau unter Bezug auf den Materialismus und Biologismus Geld- und Wirtschaftsvorgänge zu für sich bestehende Mechanismen gerne zu sehen bereit war, weil die marxistischen Begehrlichkeiten aus der Zerstörung familiär-kultureller Grundlagen weltweit nicht mehr anders zu erfüllen waren! Weil die Familien nicht mehr in der Lage waren und sind, das alles an gesellschaftlicher Funktion zu erfüllen, was einfach in ihrer Natur läge (der der Gesellschaft wie der der Familien, die ja aufeinander bezogen sind), war immer mehr Geld notwendig, um diese Funktionen zu erfüllen! Und wie unfinanzierbar ein Staat ohne Familien ist, das wird sich erst in zehn, fünfzehn Jahren herausstellen!

Pflege und Erhalt nicht Erwerbsfähiger (oder: -bestimmter! auch die kulturelle Leistung von Künstlern zum Beispiel zählt dazu!), Erziehung, "Pensionssysteme", vor allem aber die Gesundheitssysteme werden definitiv kollabieren! Für Gesellschaften, die bereits über sechzig Prozent ihrer "Wirtschaftsleistung" (Bruttosozialprodukt) auf solchen "in sich-Geschäften" aufbaut, ist programmierter Selbstmord! Keine Zuwanderung wird das stoppen können, denn auch hier wird sich erweisen, wie im Letzten immer die wahre Natur des Menschen übrig bleibt, und sich durchsetzt. Die gesellschaftliche Solidarität wird sich - völlig ohne Zweifel - in Luft auflösen, weil kein nachbarschaftlicher Zusammenhang mehr besteht. Unser Staat zeigt genau das, was Max Weber so nachvollziehbar als "Stadtentstehung" und -charakteristik darlegt, das vor allem ökonomisch bedingte Zusammenleben einander Fremder, deren Sippenzusammenhänge und damit "natürlich-familiäre" Sozialprozesse aufgelöst sind. Mit anderen Worten: Zugewanderte Familien werden mit ihren Angehörigen (selbst im Ausland) wohl Zusammenhalt pflegen, aber ganz sicher nicht mit diesen Strukturen Fremden.

Das kann per Gesetz nur überbrückt werden. Kein Gesetz der Welt vermag aber zu verhindern, daß Natur sich durchsetzt. Und weil es mangels Basis (erkennbar unter anderem in einer gemeinsamen beziehungsweise allgemein relativ gleichen Lebensführung) zu keiner Ausformung solcher Natur (durch Umformung, sprich Assimilation) kommt, ist diese Folge unausweichlich. Das ist auch nicht mehr zu stoppen. Nachzujammern, daß der Grundfehler war, Menschen ins Land zu holen, die NICHT an der hier vorzufindenden Lebensform PARTIZIPIEREN wollten, sondern nur ihre Ziele mit deren Mitteln erreichen wollten, nützt nichts mehr, ist für diese Überlegungen unproduktiv.

Die derzeitige Krise "der Wirtschaft" ist ein erstes Vorbeben eines Wegbrechens der realen Basis des Lebens - fast weltweit. Ein Reagieren, wie es derzeit geschieht, das nur in einem Strecken den Kollaps direkt ansteuernder Wege mit Mitteln, die diesen Kollaps nur noch rascher und dramatischer herbeirufen, ist nur noch feige und lächerlich. Aber weil realpolitisch in unseren demokratistischen Systemen keine andere Chance besteht, weil sonst nichts durchsetzbar ist, die Schmerzenshürde unüberwindlich wurde (die Maßnahmen der Staaten weltweit sind ja bloße Narkotika), wird der Zusammenbruch unausweichlich.

Doch darf man eine Stimme nicht überhören, und sie ist weit lauter, als man gemeiniglich meint! Und das ist die Stimme der (ersten) Natur. Was nichts anderes heißt als daß die faktische Realität eine Gemengelage aus Bezügen zwischen wirklich = Gestalt-werden-sollenden/wollenden Kräften ("entelechial") und förderlichen wie zerstörenden Einflüssen darstellt. Man hört längst, wie laut die Worte "Familie" und noch mehr "Väter" ertönen!

Ginge es nicht in der Zwischenzeit auch um viele (junge) Menschen - denn jeder Augenblick ist unwiederholbar und "schicksalshaft" einzig - deren Leben glücken soll, so könnte man sich zurücklehnen, amüsiert kopfschüttelnd den Narreteien feministischer und linker Schwachköpfe zusehen, und in Ruhe warten: Die Nachfrage und Dringlichkeit steigt von Tag zu Tag!

Sodaß meine Warnung immer schon ... anders lautete! Meine Warnung war, wie ist die vor einer "Re-Ideologisierung" von Familie und Patriarchismus (NICHT Patriarchat!). Ist also tatsächlich "Faschismus". Wie überall also erschafft sich die Linke das, wogegen sie anzukämpfen vorgibt. Weil sie es ... will? Zu diesem Schluß muß man, bedenkt man das Gesagte über die Natur, nämlich kommen. "Ex factis, non ex dictis, amici pensandi." - Achte auf die Taten, nicht auf die Worte.

Über den Umweg völliger Mangellage nach Männlichem wächst die Bereitschaft für den Mann ... Verknappung eines notwendigen Guts war immer schon die effizienteste Methode der Preistreiberei.

Ist das nicht witzig?




*260609*