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Samstag, 27. Juni 2009

Wodurch der erste Beweger bewegt


Wodurch, fragt Aristoteles, bewegt Gott? Ja, wer ist der persönliche Gott? Er ist "das Denken des Denkens!" antwortet er. Selbst unbewegt, bewegt er das gesamte All.

Wodurch aber bewegt er?

Weil er sich in der Schöpfung selbst erzählt, dem Erkennen preisgibt, macht er sich also zum Objekt des Liebens - Gott bewegt durch die Anziehungskraft des Geistes, durch geistige Anziehung! Er bewegt dadurch, daß er - erkannt in seinen Geschöpfen - geliebt wird!

E. R. Curtius weist übrigens a. a. O. darauf hin, daß dieser christlich-metaphysische Ansatz die Entsprechung zum Orpheus-Mythos ist: der durch den Gesang bewirkte, daß man ihm folgte ... Aber er hält damit eine wichtige Analogie fest: jene von Gott - zum Schöpfertum des Menschen. Das eben nicht in einem bloßen "Selbstausdruck" (siehe den Satz a. a. O. im Blog hier) unfruchtbar sich um sich bewegt, sondern im "Schaffen eines Zieles der Liebe" besteht.

Denn, wie Antonio della Caraffa einmal sagt: "Man kann nur ETWAS lieben." Und: etwas zu lieben bedeutet, es als "etwas" erkannt zu haben, weil man nur lieben kann, was man kennt. Sonst liebt man nämlich ... gar nicht.





*270609*