Theodor Haecker deutet es in seinem Buch über Vergil an: Das Wesen einer christlichen Kunst, insbesonders einer christlichen Literatur, die dieses Attribut als "Spur" einer hinter allem stehenden Anschauung und Glaubenswelt verlangt, gründet im "Fatum". Im zuinnersten Glauben, daß alles Geschehen einen Sinn hat, und einen Sinn erfüllt, im Denken sucht, im Handeln zu erfüllen hat.
Damit schließt sich ein Kreis: Am Ausgangspunkt, der göttlichen Vorsehung, am Gut, das hinter allem als Movens steht. "In principio erat verbum"- Im Anfang war das Wort. Das Gesagte. Und das Wort, das Gesagte, das Fatum, war Gott.
Das Scheidegebirge zwischen Hoffnung im Sinn, und Verzweiflung im Chaos. Das - meint Haecker - so beeindruckend Adventliche an Vergil's Aenaeis.
*090609*