"Die Position des Opfers für sich zu beanspruchen, kann in einer Zeit, in der die Opfer Aufmerksamkeit finden, zu einer subtilen Strategie der Macht und der Gewalt werden. Opfer, die nicht total unterdrückt werden, oder jene, die sich für Opfer einsetzen, sind auch leicht versucht, im Kampf gegen die Unterdrücker diese nachzuahmen und mit Mitteln zu kämpfen, die wieder neue Opfer schaffen.
Die Geschichte zeigt, daß auch der Einsatz für gutgemeinte Ziele langfristig kontraproduktive Folgen haben kann, wenn nicht Mechanismen der Nachahmung, die Art es Engagements und die Mittel zum Ziel auf ihre Folgen hin selbstkritisch bedacht werden."
Raymund Schwager, in R. Schenk, Hrsg., "Zur Theorie des Opfers"
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