"Die Liebe - das ist eine der großen Einsichten [Fénelons] - ist überhaupt nicht direkt intendierbar. Dem Weg der christlichen Vollkommenheit ist es eigentümlich, nicht auf die Vollkommenheit zu reflektieren sondern, streng auf das hic et nun beschränkt, gegen den göttlichen Willen gefügig zu sein [was nur als allgemeine Haltung direkt möglich ist, weil es im Einzelfall immer konkret sachbezogen/-erfüllend bleiben muß, Anm.] und alles andere der Fügung Gottes zu überlassen. Die Reflexion ist die eigentliche Untreue auf diesem Weg."
Robert Spaemann in "Reflexion und Spontaneität/Studien über Fénelon"
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