Deutschland hat die Neigung, der Welt vorauslaufen zu wollen. Hin und wieder aber ist es doch sinnvoll stehenzubleiben und sich umzudrehen, um zu gucken, ob überhaupt jemand hinterherläuft. Dies tut der Ökonom Hans Werner Sinn mit seinem im Dezember 2013 gehaltenen Vortrag (1 1/2 h) mit dem Titel "Energiewende ins Nichts". "Man muß das alles einmal rechnen, wirklich rechnen, um zu relevanten Aussagen zu kommen."
Daß Sinn an die Erderwärmung von Menschen Hand glaubt, sei ihm unbelassen. Es gemahnt uns vielmehr vielleicht sogar daran, daß jede Kritik, jedes Gegenargument nur dann aus den Quellen der Wahrheit zu schöpfen vermag, wenn man die Offenheit nicht aufgibt. Deshalb ist auch die Ablehnung des Klimawahns nur dann vertretbare Geisteshaltung, weil nur dann Geist, wenn sie auch den Gedanken erträgt, daß es "anders" sein könnte. Die Gegenhaltung gegen eine Fehlhaltung ist nicht die Anti-Haltung, sondern Offenheit.
Wobei das gesamte Problem in den Augen des VdZ (und nicht nur seiner) ein viel prinzipielleres Problem ist. Nur über abstrakte Betrachtung lassen sich hier jene Gewißheiten gewinnen, die jede Diskussion über Daten und technische Lösungen eigentlich schon müßig machen. Jedenfalls ist das Problem nicht auf "empirischem" Weg zu lösen. Nur dann, im Sehen der Seinsbewegungen, läßt isch auch das Insgesamt an Auswirkungen ermessen, weil es alles - auch gesellschaftliche, humane Faktoren - miteinbezieht. Die Frage kann gar nicht "technische Machbarkeit" sein, über die auch in der dem Vortrag folgenden Diskussion eingegangen wird.
Wobei das gesamte Problem in den Augen des VdZ (und nicht nur seiner) ein viel prinzipielleres Problem ist. Nur über abstrakte Betrachtung lassen sich hier jene Gewißheiten gewinnen, die jede Diskussion über Daten und technische Lösungen eigentlich schon müßig machen. Jedenfalls ist das Problem nicht auf "empirischem" Weg zu lösen. Nur dann, im Sehen der Seinsbewegungen, läßt isch auch das Insgesamt an Auswirkungen ermessen, weil es alles - auch gesellschaftliche, humane Faktoren - miteinbezieht. Die Frage kann gar nicht "technische Machbarkeit" sein, über die auch in der dem Vortrag folgenden Diskussion eingegangen wird.
Sinn's Meinung interessiert uns hier nur, soweit sie volkswirtschaftliche Aussagen trifft. Dort ist er als Stimme gewiß zu schätzen. Und was er hier an nackten Fakten und Zahlen darbietet, läßt einen manchmal die Luft anhalten. Diese, quasi "problemimmanente" Diskussion zeigt, daß die Energiewende schon aus eigenem heraus unmöglich ist.
Sodaß die Frage bleibt: Was tun wir, was tut die Politik mit der Energiewende überhaupt? Wo werden wir uns damit hinmanövrieren? Es wird den "Klimaskeptikern" gerne vorgehalten, sie wären eine vernunftlose Minderheit, die abstrusen und unwissenschaftlichen Thesen nachliefe. Nach dem Hören der Aussagen Sinns, die oft nur einfache Schlüsse des derzeitigen Denkens vollziehen, muß man sich aber fragen, ob nicht die Verfechter der Energiewende dieser Gruppe zuzuordnen sind.
Nur ein Gedanke, der rein mathematischen Überlegungen entspringt, herausgegriffen: Alleine, um die Windstromproduktion (mit einer durchschnittlichen realen Leistungsfähigkeit von 5 GWh) zur Kontinuität (die ein Stromnetz braucht) auszuglätten, bräuchte Deutschland mehr als 6.000 Speicherwerke jener Kapazität, von denen es derzeit 35 (!) besitzt. Versucht man Wind- und Solarstrom zur gegenseitigen Glättung einzubeziehen, mit 7 GWh Gesamt-Durchschnittsleistung pro Jahr, bezieht man auch die Wirkungsgradverluste mit ein, bei einer Gesamtausbeute von 3 Atomkraftwerken, reduziert sich zwar die Anzahl nötiger Speicher auf unter 400, aber auch das ist illusorisch, und würde 32 Atomkraftwerke kosten - das Zehnfache an Kosten also. Rechnet man anders. Wobei die "Eerneuerbaren Energien" bei realistischer, gesicherter Einbringung dennoch nur 0,6 % des gesamten Energiebedarfs Deutschlands pro Jahr liefern können.
Die Rechnung wird noch phantastischer, wenn man die Speicherkapazitäten von Elektrofahrzeugen einbezieht. Und steigert sich noch weiter, wenn man auch Methanspeicher (mit einem Wirkungsgrad von dzt. 25 %) einbezieht. Wobei der Ausbau der Methanproduktion auf eine weltweite Konkurrenz von "Tanks und Tellern" hinausläuft, weil riesige Landflächen für Energiepflanzen notwendig sind.
Je mehr Varianten Sinn (mit Mitarbeitern) hier durchrechnet - die Situation ist nicht nur technisch unvorstellbar, sondern volkswirtschaftlich absurd. Ein gleichzeitiger Ausstieg aus Kohle- und Atomkraft ist, so Sinn, pure Utopie. Für Sinn ist eine Rückkehr zur Atomkraft praktisch unausweichlich. Bleibt es aber beim Nein zur Atomenergie, wird Deutschland zum einen ein Rückwendung zu Kohlekraftwerken, vor allem aber zum Großimporteur von Atomstrom aus dem Ausland werden. Geht man so wie Sinn davon aus, daß das CO2 eine Klimaerwärmung bewirkt, die sich als Katastrophe auswirkt. Bei insgesamt 85 % Energie aus fossilen Quellen ist ein Ausstieg ohne Atomstrom, sagt Sinn, völlig undenkbar.
Der Vortrag Sinns, unter der Voraussetzung der Klimakatastrophe, wird also zu einem flammenden Plädoyer für die Atomkraft. (Gibt es nicht das Gerücht, daß die Schlagzeile der Klimakatastrophe gezielt von der britischen Atomindustrie als PR-Projekt erfunden wurde? Gewiß auch nur eine dieser Verschwörungstheorien, weil die Koinzidenzen der Interessen einfach auffallen.)
Sodaß die Frage bleibt: Was tun wir, was tut die Politik mit der Energiewende überhaupt? Wo werden wir uns damit hinmanövrieren? Es wird den "Klimaskeptikern" gerne vorgehalten, sie wären eine vernunftlose Minderheit, die abstrusen und unwissenschaftlichen Thesen nachliefe. Nach dem Hören der Aussagen Sinns, die oft nur einfache Schlüsse des derzeitigen Denkens vollziehen, muß man sich aber fragen, ob nicht die Verfechter der Energiewende dieser Gruppe zuzuordnen sind.
Nur ein Gedanke, der rein mathematischen Überlegungen entspringt, herausgegriffen: Alleine, um die Windstromproduktion (mit einer durchschnittlichen realen Leistungsfähigkeit von 5 GWh) zur Kontinuität (die ein Stromnetz braucht) auszuglätten, bräuchte Deutschland mehr als 6.000 Speicherwerke jener Kapazität, von denen es derzeit 35 (!) besitzt. Versucht man Wind- und Solarstrom zur gegenseitigen Glättung einzubeziehen, mit 7 GWh Gesamt-Durchschnittsleistung pro Jahr, bezieht man auch die Wirkungsgradverluste mit ein, bei einer Gesamtausbeute von 3 Atomkraftwerken, reduziert sich zwar die Anzahl nötiger Speicher auf unter 400, aber auch das ist illusorisch, und würde 32 Atomkraftwerke kosten - das Zehnfache an Kosten also. Rechnet man anders. Wobei die "Eerneuerbaren Energien" bei realistischer, gesicherter Einbringung dennoch nur 0,6 % des gesamten Energiebedarfs Deutschlands pro Jahr liefern können.
Die Rechnung wird noch phantastischer, wenn man die Speicherkapazitäten von Elektrofahrzeugen einbezieht. Und steigert sich noch weiter, wenn man auch Methanspeicher (mit einem Wirkungsgrad von dzt. 25 %) einbezieht. Wobei der Ausbau der Methanproduktion auf eine weltweite Konkurrenz von "Tanks und Tellern" hinausläuft, weil riesige Landflächen für Energiepflanzen notwendig sind.
Je mehr Varianten Sinn (mit Mitarbeitern) hier durchrechnet - die Situation ist nicht nur technisch unvorstellbar, sondern volkswirtschaftlich absurd. Ein gleichzeitiger Ausstieg aus Kohle- und Atomkraft ist, so Sinn, pure Utopie. Für Sinn ist eine Rückkehr zur Atomkraft praktisch unausweichlich. Bleibt es aber beim Nein zur Atomenergie, wird Deutschland zum einen ein Rückwendung zu Kohlekraftwerken, vor allem aber zum Großimporteur von Atomstrom aus dem Ausland werden. Geht man so wie Sinn davon aus, daß das CO2 eine Klimaerwärmung bewirkt, die sich als Katastrophe auswirkt. Bei insgesamt 85 % Energie aus fossilen Quellen ist ein Ausstieg ohne Atomstrom, sagt Sinn, völlig undenkbar.
Der Vortrag Sinns, unter der Voraussetzung der Klimakatastrophe, wird also zu einem flammenden Plädoyer für die Atomkraft. (Gibt es nicht das Gerücht, daß die Schlagzeile der Klimakatastrophe gezielt von der britischen Atomindustrie als PR-Projekt erfunden wurde? Gewiß auch nur eine dieser Verschwörungstheorien, weil die Koinzidenzen der Interessen einfach auffallen.)
Selbst aber, wenn man nun wie Hans Werner Sinn (und der VdZ) die Gefahr der Atomstrahlung für überschätzt bzw. falsch gewichtet hält, selbst wenn man nicht der Meinung des VdZ ist, der mit Martin Heidegger ein fundamentales ontologisches Problem sieht, also meint, daß die Atomkraft ein tief ethisches Problem hat, das über Lagerstättenfragen etc. weit hinausgeht, selbst wenn man also die Atomkraft für "gut" hält, hat sich Deutschland (und es zieht ganz Europa mit hinein, denn anders werden sich auch die technischen Probleme nicht lösen lassen, so wird man zumindest meinen) in eine regelrechte Sackgasse manövriert. Denn politisch ist eine Umkehr von der Umkehr bereits undenkbar, zu dramatisch sind die durch Fakten vorgegebenen zukünftigen Normen vorgespurt, und werden mit jedem Tag, in dem sich ein reale Wirtschaft und Gesellschaft darauf einstellt, noch schwerwiegender.
Was der Vortrag aber illustriert ist, in welchem Ausmaß man bereit ist und war, wider jede Vernunft, sogar wider jeden Verstand zu handeln. Die Energiewende ist (so wie der Klimawandel) zutiefst irrational - der sicherste Verweis auf die religiöse, psycho-soziale Dimension. Eine Ebene, auf der alleine eben diese Fragen zu klären sind.
Man muß also konstatieren, daß man nunmehr ein ganzes Volk, ja einen Kontinent, zum Getriebenen, fast möchte man sagen: Sklaven, bereits getroffener, ja religiöser Entscheidungen macht. Sodaß der Schwanz mit dem Hund wedelt, schöpferische politische Grundentscheidungen zukünftig gar nicht mehr möglich werden, weil der Preis durch Folgewirkungen auf die Gesellschaft immer gigantischer wird. Entscheidungsspielräume zukünftiger Politik werden sich auf Rasierklingenbreite verengen. Der Rest sind Notwendigkeiten, "Ausweglosigkeiten" eines Systems, das nur noch als Ganzes zu verändern, nicht mehr aber zu reformieren sein wird. Was mit derzeitigen politischen Prozessen durchsetzen zu wollen aber nicht mehr vorstellbar ist.
Die Energiewende zeigt also dieselbe Charakteristik wie etwa die Finanzsituation Europas: Durch Perennierung, durch weitere Ausladung eines Systems mit Komplexität, im Namen der Sicherung des Status quo, steuert man auf die wahre Katastrophe zu, die nur noch mit immer mehr Zwang, mit immer höherer Lastverschiebung auf zukünftige Generationen, zurückgehalten werden kann. Bis es nicht mehr geht, weil solche Systeme, die immer mehr umfassen, sich irgendwann chaotisch entladen weil entladen müssen.
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