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Mittwoch, 25. November 2009

Adel und Untergang

GESANG VOM MANNE

Weite Meere aus Blut, im Ohr
brausend dumpfen Gesang, Sturm um die Stirn. 
    Die Bucht
grau der Tränen, das Inselreich
fern geschaut, nur im Traum näher und spät erkannt.

Preisgegebenes Segel du!
Zollst dem Sturm nach Gesetz, sättigst am Zwang die 
    Kraft,
voll Geheimnis und untertan
fernem Stern, doch der Fahrt dienstbar, getreu und kühn.

Klarer, trächtiges Schiff, voran!
Unberührt drüberhin, aber des Abgrunds all-
    wissend. Weise und ohne Zeit:
Also opfre dein Bug namenlos neuem Land.

Tief bedenkend die Fracht und tief,
tiefer, was auf dem Grund, wolkiges Dunkel, ruht;
ungehoben und späterm Volk
Sinn für Woge und Blitz, Adel und Untergang. 

(Josef Weinheber)




*251109*