"Wenn man genau zusieht, so sieht man gewiß mehr Künstler, denen es geschadet hat, daß es ihnen zu gut ging, als Künstler, die beeinträchtigt wurden durch ihr Unglück.
Wenn es einem vielleicht glückt, das einzusehen, dann kann er das Höchste von Freiheit erreichen, das dem Menschen möglich ist: seine ganze Persönlichkeit mit seinem Schicksal zusammen nur als Mittel zu empfinden für die Zwecke, welche sein metaphysisches Ich, der Künstler in ihm, erreichen will.
Wenn ich den Mythos von Homer richtig deute, dann besagt er: Homer wußte, daß er arm und blind sein mußte, damit er so schöne Gedichte machen konnte. Das ist aber ein Ziel, das ganz sicher kein anderer Mensch erreichen kann als nur der Künstler."
(Paul Ernst in "Künstlerlos", zur Frage, ob der Künstler arm oder leidend sein müsse.)
*241109*