Teil 2) Deutsche Panzer mit
österreichischen Ritterkreuzträgern
Eine gewisse Österreich- (und
Deutschland-)Spezifizität solcher Dinge läßt sich freilich nicht von der
Hand weisen. In keinem Land Europas hat sich der totalitäre
Zentralismus so prägnant entwickelt, und zwar ZUERST in Österreich, dem
seit dem 18. Jhd. aufgeklärtesten (und damit zentralistischesten) Land
Europas, und dann im preußischen Deutschland, das im 19. Jhd. folgte.
Kein Land Europas hat eine derartige Tradition der kollektiven
Unfreiheit und Vermassung wie diese beiden Länder. Nicht England, nicht
Frankreich (trotz 1789), und nicht einmal Rußland. Österreich als
polarer Kopf Deutschlands hat seinen Sinn verloren, und Kleindeutschland
torkelt seither wie ein angeschlagener Boxer, der mit den Armen rudernd
in den Seilen Halt sucht und alles tut, um seinem Gegner immer noch zu
imponieren.
Projekte
wie dieses, das eine Selbsteliminierung Österreichs (das Raum in Zeit
bedeutet) zum Inhalt hat, das sein gesamtes Land quasi nihilieren
möchte, um dem europäischen Transport freie Bahn zu geben, Projekte wie
das heillos wahnsinnige deutsche Energiewendeprojekt, sind nur sinnvoll
und möglich, wenn man vor hat, ganz Europa zu zwingen. (Noch schlimmer
dabei: Die Politik weiß das offenbar nicht einmal.) Die gesamte
Energiewende in Deutschland ist ohne Einbindung ganz Europas unmöglich
und sinnlos. Dabei in sich größenwahnsinnig und krank, mehr ist dazu
nicht zu sagen, weil es jede Dimension des Beherrschbaren alleine schon
überschreitet. Aus mathematisch-physikalischen Gegebenheiten.
Und
da meldet sich nun ein Spanier, an sich der christlichsozialen Fraktion
Europas zuzurechnen, und seit Jahren EU-Ratspräsident, Jose Manuel
Barroso, mit einer Meldung,
die einem fast den Atem nimmt. Denn sie bedeutet einen
Paradigmenwechsel, der von den kranken und dummen Narren in Brüssel
nicht zu erwarten war.
Barroso
verkündet, daß es doch sinnvoll sei, ab 2020 (soweit ist es bereits
vertraglich festgelegt) die Verbindlichkeit der Klimaziele - und damit
der Energieziele - der EU ad libidum zu stellen! (Die Prozentzahlen sind
irrelevant, weil sowieso Phantasiezahlen.) Er verkündet, daß man den
einzelnen Staaten FREI stellen sollte, ob sie und in welchem Umfang "nur
noch empfohlene Klimaziele" erreichen wollten, oder nicht.
Das
ist eine Meldung von enormer Tragweite, von enormer politischer
Brisanz. Denn man riecht förmlich die preußisch-deutschen Panzer, und
die österreichischen Ritterkreuzträger, die sie lenken. Das ist gemeint,
wie es geschrieben ist.
Denn
diese beiden Länder - Österreich, das seit 1938 überhaupt kein Sein
mehr gefunden hat, als verabscheuenswürdiger Appendix des halbstarken
Preußen-Deutschland, das ohne Technizismus meint, ins Nichts zu sinken,
was wohl ein völlig richtiges Selbstwahrnehmen ist (das Gewerbe der
Überwindung von Raum und Zeit ist erste Tragsäule des realen
Lebensgebildes Deutschland) - können das niemals hinnehmen. Was immer
Politiker daherschwafeln mögen.
Während
Österreich 60 % eines BIP, die Gesamtheit einer jährlichen
Steuereinnahme eingesetzt hat (und man denke nicht nur an die
initiatorischen Schulden, denn nur so kann das "finanziert" werden,
sondern an die reale Belastung künftiger Generationen, solche Netze zu
ERHALTEN, ein Gesetzmäßigkeit, die JEDE Amortisationsrechnung solcher
Gigaprojekte sowieso ad absurdum führt), hat sich Deutschland auf ein
Energiesystem verlassen, das als reiner populistischer politischer Wille
ein doppeltes Stromsystem (und damit die Grundlage seine Wirtschaft)
leistet, das wenn es überhaupt denn je funktioniert nur funktioniert,
wenn es auch ganz Europa integriert, mit Offenheit gegen das
antipodische Asien (und darüber hinaus ins Weltall ...), und dabei die
Freiheit der Lebensgestaltung des Einzelnen exterminiert, weil das
System überhaupt nur zentralistisch funktioniert, wenn es denn
funktioniert (und das, das ist es eben- es wird NIE funktionieren! wie
die Alpen-Hochleistungsstrecken! die ohne Gesamtsystem nicht
funktionieren, und dann - erst recht nicht ...)
Was
eine Zukunft präluminiert, in der deutsche Militärs neuseeländischen
Solaranlagenbetreibern das Messer an die Brust setzt, weil deren
Verhalten systemnotwendig wird. (die Amerikaner werden bald aus vieler
Weltpolitik aussteigen, weil ihre Energiesituation dabei ist, sich auf
einige Jahrzehnte - politisch freilich verkannt, deshalb auf weit mehr
Jahrzehnte einkalkuliert - völlig zu ändern.) Übertreibung? Nein,
bitterer Ernst. "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt", oder wie
hieß es doch?
Der
Wahnsinn der ÖBB ist nur noch mit Lüge überhaupt darstellbar. Wobei
Eisenbahn schon kurz nach ihren Anfängen als staatspolitsche
Angelegenheit angesehen wurde. Und mit der Garantie als Geiselhaft eines
ganzen Volkes. Nichts Neues, gewiß, auch nicht in der Energiepolitik
Deutschlands. Es soll nur einmal mehr aufgezeigt werden. Weil sich die
Politik um eine Größenordnung vergriffen hat. Daß sie das zwar nicht
begreift, aber aufgrund von Einzelfakten da und dort bereits vorsichtig
zurückzuckt, wenigstens außerhalb Deutschlands und Österreichs, das ist
wirklich überraschend. Und gibt ... ja, tatsächlich: Es gibt ein wenig
Hoffnung, daß das Einzige, was das Abendland noch vor dem endgültigen
Krepieren retten kann, wenigstens irgendwie nicht ganz ausgeschaltet
ist: Die Kraft seiner Einzelorganismen, sich aus der Wahrheit (die ohne
Seinsdimension undenkbar ist, aber damit auch um ihre letztliche
Unbeherrschbarkeit, Geschenkhaftigkeit weiß) zu regenerieren. Und das ist im wahrsten Sinn christlich. Auch, ja gerade wenn es Deutschland und Österreich um die Kraft eines ganzen Arbeitsjahres bringt.
Aber nicht vergessen werden sollte eines der wenigen Dinge, die der Staufer Friedrich II. so konsequent eingeführt hat: Beamte, Minister, die falsch entscheiden, haften mit ihrem gesamten Vermögen, und über Generationen. Denn wer solchen Geist atmet, was generationenlang entstand wie weiter wirkt - der soll auch seine Folgen spüren. Den will man dort nicht, wo Vernunft herrscht.
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