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Samstag, 15. Februar 2014

Schorle zum Tag

Das schlägt doch allmählich dem Faß den Boden aus ... Es kann nur mehr als offene Äußerung von Geisteskrankheit bezeichnet werden, und es ist nicht einmal zum ersten mal, wenn "maßgebliche Personen" der Kirche (wir vermeiden zumindest hier noch das Wort "Papst", hat der aufmerksame Leser es bemerkt? wir WOLLEN nämlich nur den Sack schlagen, nicht den Esel) aufrufen, den katholischen Glauben nicht in Formalisierungen ersticken zu lassen. Das Auswendigkönnen des Glaubensbekenntnisses sei noch nicht Glaube, meinte er da jüngst verkünden zu müssen.

Was doch die Frage aufstehen läßt: In welcher Zeit lebt der? Und: in welcher Kirche? Denn vielleicht hat so ein Argument vor fünfzig Jahren seine Berechtigung gehabt. Es kann aber heute nur als Rechtfertigung und Verschleierung für das elementare Versagen der Verkündigung gewertet werden, auf dessen Trümmern wie stehen. In einer Zeit, in der ganze Generationen (übrigens sogar Schauspieler ...) bereits nicht einmal mehr wissen, wie man ein Kreuzzeichen macht, ein Vaterunser betet, wie das Glaubensbekenntnis (worum es da konkret ging) überhaupt lautet. In solch einer Zeit also aufzurufen, diese Vollzüge des Glaubens nicht überzubewerten, läßt nur noch den Kopf schütteln. Was meint der?

Es ist doch bestenfalls Indiz für das Steckengebliebensein in einer Zeit - nennen wir es konkret: der Zeit des 2. Vatikanums bzw. die darauf folgte, in der alle "einem Geist" nachliefen, bis heute, ohne ihn je gefangen zu haben, und dabei sind sie noch heute geblieben - die ihren wahren Charakter, ihre ideologisch-fanatische Intention, genau damit verrät: Der Fanatiker wie der Ideologe bleiben stecken.

Und so sind es genau jene, die nicht "zeitgemäß" sind, die in der Kirche dadurch auffallen, daß sie in allen Bereichen "Forderungen" als Anliegen stellen, die der Zeit um Jahrzehnte hinterherhinken, wie Ausblicke in ein Museum wirken. Einen Leib mit Mitteln kurieren wollen, der genau daran bereits gestorben ist. Die von "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" sprechen, ohne zu bemerken, daß NIEMAND (wie durch Umfragen, aber natürlich durch eigene Erfahrung genügend nachgewiesen) mehr an Hölle oder Fegefeuer, an Gerechtigkeit (was alleine das für Folgen für die HOFFNUNG der Menschen hat!) glaubt.

Und das hat nicht zuletzt damit zu tun, daß sie vom Glauben selbst nicht den blassesten Schimmer mehr haben. Nach 10, 15 Jahren Religionsunterricht sogar selbst die Grundgebete der Katholischen Kirche nicht mehr auswendig können. Ah, glauben sie doch? Nur "anders"? Woran?

Wer ist das, der in einer Zeit, in der allgemein die Menschen händeringend nach konkreten religiösen Formen suchen, und den Fehler machen (denn so muß man es längst bezeichnen), sich an katholische Pfarren zu wenden, mit leeren Händen heimgeschickt, dem Indifferentismus oder allen möglichen übrigen Religionen ausgeliefert werden, wer ist das, der in solch einer Zeit also predigt, daß es nicht auf die Formen ankäme?

Na worauf kommt es denn sonst an? In einer Kirche, deren Existenz selbst GESTALT ist, weil Fleisch im Symbol, und damit in der Sichtbarkeit gebotene Teilhabe an der Wahrheit. Hat er andere Gestalten erfunden? Ja, sich selbst, wir wissen ... denn er glaubt ja offenbar wirklich, daß ER höchstpersönlich, als Mensch, jene die Wahrheit vermittelnde Gestalt ist, nicht das, worauf er verweist, das macht er ja gar nicht mehr sichtbar, ganz bewußt nicht. Oh ja, und wir wissen, wie viele ihm da begeistert zujubeln, die damit selbst gleichfalls heiliggesprochen sind.

Welche Anthropologie vertritt man aber da plötzlich, die mit völliger Gewißheit nur dazu führen kann, die Kirche selbst zu entsorgen, weil sie gar nicht mehr verstanden wird? Oder ist die Wahrheit mit ihrem Bezug zur Geistnatur des Menschen abgeschafft, oder schon endgültig zu einer "Pastoral der Wuschiwaschi-Zärtlichkeit verkommen? In einer Zeit, in der sogar schon "Frühwarnsysteme" eingerichtet werden, die genau das verhindern sollen: daß die Menschen sich wieder formen lassen, wieder Gestalt annehmen. Denn das - ja jede Distinktheit - wird als Extremismus verleumdet, der diesen Gesellschaften "gefährlich" eingestuft wird. Will man SO wirklich "neuevangelisieren"? Durch Grinsefratzen und Streicheleinheiten statt Glaubensbekenntnissen? Das kann jede nihilistische Jugendfürsorgerin und esoterische Psychologin besser, und wie! Und WAS für Gefühle die vermitteln können, kein Scheiß.

Es gab einmal Menschen, die wurden zu Martyrern, nur weil sie die Entfernung der Kreuze aus den Klassenzimmern kritisierten. Sagen wir ihnen doch die Wahrheit - daß sie einer Schimäre aufgesessen sind. Für NICHTS gestorben. Freilich, fürs Glaubensbekenntnis zu sterben, in diese Verlegenheit wird ohnehin bald niemand mehr kommen. Weil es gar keiner mehr kennt. Wozu auch. DARAUF, auf den Wortlaut bitte schön, kommt es nun doch wirklich nicht an, in dieser Religion der "Liebe" und des "Glaubens" (woran?).

Wer aber nimmt diese Menschen von heute noch an der Hand, wenn sie fern der Kirche sind, als das Glaubensbekenntnis, das sie früher eimal gehört, und auswendig gelernt (oh, was für ein böse Katechet, der das noch tat und verlangte!) haben. Als Maßschnur dessen, das sie durch ihr und in ihrem leben allmählich begreifen lernen sollten, weil darin das ganze Leben IST? Ja, weil ihr Heil davon abhängt, das zu begreifen, was einmal für jeden nur leere Worte waren, die sich aber zur mächtigen Denkschule entwickelt haben?

Jedes Kind lernt erst einmal seine Sprache nur durch leere Worte. Es ist die immer unerfüllt bleibende Aufgabe, diese Worte mit Inhalt zu füllen, mehr und mehr zu begreifen. Und das heißt: Begreifen, was für ein Geschenk die Sprache war, die sie einmal nur leer nachplapperten. Ohne Inhalt. Aber es war der Anfang zu ihrem Begreifen, der sie im Geist mehr und mehr in die Wahrheit hineinnahm, durch GLEICHFÖRMIGKEIT, durch Ähnlichkeit. Sie alle, und jeder, trägt zu Beginn seines Daseins nur diese leeren Symbole in sich, das Auswendiggelernte. Es ist der Same, der zu wachsen beginnen kann. Oder den man erstickt. Aber dazu muß der Same einmal gesät sein! Kein Tauber hat noch je "aus sich heraus" sprechen - und deshalb: Denken! - gelernt, ja kein Tauber hat "aus sich heraus" je eine Persönlichkeit formen können - alleingegelassen, ohne "auswendig gelernte Symbolik", blieb ihm alles versperrt, fiel er in dumpfes Nicht, in die Debilität des Nicht-Geistes, dem Treiben des Vielfältigen, mangels Symbolik unbegreifbaren, ausgeliefert. Erst wenn er Symbole gelernt hat, vermag er sich im Verhältnis zur Wirklichkeit zu organisieren, vermag er Wirklichkeit zu erkennen.

Ohne Glaubensbekenntnis - kein Glaube. Man betrachte alleine die Unterschiede zwischen dem sogenannten "großen" (nicäno-konstantinischen) und dem nach dem 2. Vatikanum meist gebrauchten "apostolischen" (ökumenischen), das auf so wenig ausgefaltete Glaubenssätze reduziert ist, daß es sogar mit den reformierten Kirchen eint. Daß die Orthodoxie des Ostens sogar die Bedrängnisse des Kommunismus überstand, ist nicht zuletzt wohl auch auf die spezifischere, im Glaubensgut weit reichere, tiefere Form des "großen" Glaubensbekenntnisses zurückzuführen, an dem sie festgehalten haben. Nicht weniger sollten wir also auswendiglernen - sondern mehr. Möhler sagt in seiner Symbolik völlig richtig, daß von Ökumene nur geredet werden kann, wenn man den eigenen Glauben gut kennt. Was aus dem Glaubensbekenntnis verschwand, wird auch nicht mehr geglaubt, und noch weniger verstanden. Was soll vom Glauben bleiben, wenn das Glaubensbekenntnis überhaupt verschwindet, weil es keiner mehr auswendig kann? Eine amorphe hab-dich-lieb-Esoterik? Wo wir ja ohnehin längst angekommen sind - WEIL niemand mehr das Glaubensbekenntnis auswendig kann und damit seinen Glauben kennt.

Oder glauben da manche Päpste (die auch darüber bereits ihre gewichtigen Worte verloren haben) wirklich, die Sexualmoral der Gegenwart sei deshalb völlig aus dem Ruder gelaufen, weil die Kirche zu viel verkündet hat, was sie vom Menschen weiß? War es nicht genau umgekehrt? Daß sie ZU WENIG und zu wenig konkret davon geredet hat, und genau deshalb mit Wagenladungen an Sägespänen versucht hat, zu dämpfen, was da mangels Distinktheit ins Irrationale anschwoll? Da ist ja noch Lars von Trier mit seiner "Nymphomania" apostolischer mittlerweile, der traut sich noch zu zeigen, wohin das führt, und macht damit tief betroffen!

(Der Verfasser dieser Zielen erlaubt sich übrigens in diesem Zusammenhang auch auf seinen Roman "Helena" hinzuweisen, der einen sehr ähnlichen Ansatz verfolgt. Und genauso von manchen "Katholiken" nicht verstanden wurde, weil die ja gar nicht mehr wissen, wovon sie reden. Vielleicht sind eh die gemeint - als solche, bei denen das Glaubensbekenntnis wirklich nie über leere Worte hinauskam. Nur wäre das dann eine lächerliche Minderheit, sodaß man sich fragen müßte: wer, meint der Papst, steht ihm da gegenüber, wenn er eine offizielle Botschaft losläßt, an wen richtet er sie? Zu 38 Schülerinnen eines Mädchenpensionats eines mißratenen Lehrgangs eines Privatgymnasiums im Moselgebiet, oder zu 1 Milliarde Katholiken, die ihr Glaubensbekenntnis gar nicht mehr kennen und von denen 100 Millionen glauben, sie wären katholisch weil sie Müll trennten und für Aigs-Kampagnen spenden, und 200 Millionen, sie wären es, auch wenn sie zum Erweckungsgottesdienst der Lutherans of Last Days um die Ecke gingen, weil es da viel lustiger sei,. und 700 Millionen gar nicht mehr wissen woran sie glauben sollen? Daß so ein Papst gut ankommt ist keine Frage. Denn er räumt das blöde "Ärgernis Katholischer Glaube" von selbst aus dem Weg. Wer glaubt denn noch an "eines Wesens mit dem Vater" ... wir leben im 21. Jahrhundert!)

Wer sich die Missionsmethodik (er selbst hat sich gegen dieses Wort freilich zu wehren versucht) des Hl. Franz Xaver ansieht muß angesichts solcher Papstworte fragen, wovon dieses Urbild aller Missionare der Kirche, der gewaltige Erfolge hatte (!), einen ganzen Kontinent fast im Alleingang bekehrte (weil so viele zuvor eines nicht hatten, was er eben besaß: Ähnlichkeit mit dem Gekreuzigten, hinter den er ganz zurücktrat, und genau darin seine Gaben - als Antwort auf das Begegnende in der völligen, von keinem Selbstischen gehinderten Hingabe daran - entfaltete) wovon der also überhaupt redete, was er tat, als er die Heiden einfach … Gebete auswendiglernen ließ, und als er sie vor allem - das Glaubensbekenntnis lernen ließ. Auswendig. Die wollten, verlangten das sogar, weil sie wußten, daß hier alles seinen Anfang nehmen konnte, was sie an Franz Xaver erfahren hatten, ihm also glaubten. Weil sie ihm glaubten, wollten sie wisse, woran er glaubte. Und er verriet es ihnen. Als Text, der sich dann erst nach und nach im Verständnis und damit im Fleisch erfüllen konnte. Aber erst muß man wissen, wonach man sich überhaupt ausstrecken soll. Die Füllarbeit bleibt stets und auch temporär schwankend unvollkommen, wir werden sie nie ganz abschließen können, weil Gott unendlich ist. Und damit sind es auch die Geheimnisse des Glaubensbekenntnisses. Das bis vor wenigen Jahrzehnten auch jeder Schüler im Religionsunterricht einfach … auswendig lernen mußte. So fing alles an. Und ohne es - hätte nie etwas angefangen.

Oder wer spricht von jenem Stadium, in dem alle Einzelinhalte des Glaubensbekenntnisses zu einem einzigen Gesamtsymbol zusammengewachsen sind, sodaß sich gerade im Leiern, im scheinbar (!) gedankenlosen Heruntersagen - der tiefste Glaube überhaupt auszudrücken beginnt? Da ist scheinbar nur noch ein "auswendig Heruntersagen." Im Auswendiglernen - das Englische nennt es ja sogar: "learning by heart", bezeichnet also genau, was da geschieht - wird der erste Schritt zur Aneignung getan. Aber es ist der unerläßliche Schritt! Nichts kann ihn ersetzen,  nichts ihn überholen.

Wieviel ließe sich dazu noch sagen.

Wer braucht scheinbar heute aber noch Symbole (und auch Sprache, Wort und wahres Wort ist Symbol)? (Außer katholischen Katecheten, die mit geheimnisvollem Raunen in der Stimme von Mandalas und Symbolen aus anderen Religionen berichten ...) Wir Katholiken, wir haben doch jetzt die Direktvermittlung! Wir haben doch die Gottesdienste der kuscheligen Wohlfühlnähe, da braucht es keinen Geist mehr, nur noch Methoden der Selbstbefindlichkeitsproduktion. Wir haben doch die Banalität neu erfunden!

Lediglich völlige Wirklichkeitsverweigerung, gepaart mit regelrechter Unbildung und Kenntnislosigkeit kann zu solchen Aussagen bewegen, nur Krankheit des Geistes kann sie tun, anders kann man das nicht sagen. Die übrigen und so weiten Implikationen sollen dem Leser anheimgestellt bleiben. Das aber sogar dann noch zu rechtfertigen, das "Wahre" - an solchem "Holler" - zu suchen, zu erklären "daß er, der Bobschd, es ja anders und eh richtig gemeint habe", zeigt, wie weit sich diese Krankheit bereits ausgebreitet hat. Diese Leute verfehlen völlig den Aufruf der Zeit, und sie vollziehen damit, was sie selbst als Schaden auf ihre Fahnen geschrieben haben, und all das - nicht zufällig. Denn was auch der Verfasser dieser Zeilen in den 1970igern erlebt hat, dem er selbst ausgeliefert war (und dessentwegen er sich damals von der Kirche völlig entfernte*), wird ihm heute in den Zusammenhängen sehr klar.

Von "Zeitgemäßheit" solcher Verkündigung zu reden kann sowieso nur Debilen passieren, aufgewachsen in der Separatwelt einer geschützten Werkstatt, zu der die Kirche seit den 1970igern verkommen ist. Und die Theologen fast sämtlicher Fakultäten "der Kirche" arbeiten längst und effizient daran, die Menschen in neuen Indifferentismen zu schulen, diese zu "begründen", damit sie einmal in der Lage sind, zu glauben auch OHNE Glaubensinhalte. Mit jeder Wette -nicht einmal in Südamerika, namentlich in Argentinien, gibt es noch eine formalistische Verkündigung. Sonst würden nämlich nicht Katholiken in Massen zu den Freikirchen wechseln (oh, Pardon, ist ja alles eins, hat der Papst ja eingehend noch seinerzeit demonstriert.) Dann würden sie nämlich die tiefen dogmatisch-philosophischen, wesentlichen (!) Unterschiede erkennen, und wenn sie das Glaubensbekenntnis kennten (und dazu muß man es einmal "kennen", im literalen Sinn, weil es überhaupt erst lebendig und aussagekräftig werden kann, wenn man es auch auswendig kennt), nicht so einfach den Fliegenfängern auf den Leim gehen.

Ach, es läge nur an den Medien, die alles so verzerrt, so einseitig darstellten? Oder drückt er sich einfach ein bisserl "ungeschickt" aus? Wissen Sie was, geneigter Leser? Man muß hier doch dann sogar von einem wahren MEDIEN-DESASTER sprechen, das dieser Papst anrichtet bzw. pausenlos erleidet. Seine "Zeitgemäßheit" bezieht sich dann offenbar nur darauf zu meinen, daß aus der Bedienung des "send"-buttons auf der iPad-Anzeige auch Medienkompetenz erwachse. So verhalten sich kleine Kinder, die meinen, weil man etwas bedienen könne, es auch zu beherrschen, weil ihre Vernunft noch unentwickelt ist, sich im Teil verliert.

Wenn ich aber ständig Botschaften die mißverständlich weil zu wenig klar sind auch noch über Kanäle absetze, die sie "verzerren", dann müßte man sich doch ganz andere Fragen stellen? Und zumindest einmal den Finger vom "send"-button lassen, weil ich offenbar zu naiv bin, mit den Medien umzugehen. Nicht Lastwagen voller Sägespäne urbi et orbi auf den Petersplatz kippen und dann erklären, man habe doch nur die drei Senfkörner gemeint, die jemand darin gefunden hat. Nach dem Motto: Die anderen (die nämlich, die noch das pure Glaubensbekenntnis auswendig kennen, deshalb wissen, wonach sie suchen müssen) werden's schon richten, ich mach es mir solange mal auf der Couch gemütlich und brabbele in Filzpantoffeln beim Teeplausch so vor mich hin. Hitler (und so mancher andere Diktator) hat auch Lastwagen voll geschwafelt, und die Körnerausleser haben daraus Genie konstruiert, weil ja doch sein mußte, was sein sollte. Wobei der das deshalb tat, weil er noch seinem Hund beweisen wollte, was für ein großer Führer er sei. Dieser Papst will  ja nur beweisen, wie ungeheuer amikal er ist. Wobei er ja auch meint, daß DAS das sei, wofür alle zu stehen hätten. Denn ausbaden mußte es weder Hitler, noch dieser Papst. Gefallen sind Hänschen Müller und Liesl Plauensteiner aus Zürnberg an der Kleinen Wupper. Dabei hat Hitler doch auch nur den "send"-button betätigt.

Es wird sich erfüllen, wovon diese 1970iger (und aus dieser Schule genau stammt ja auch erstmals ein Papst) alle geschwafelt haben und noch immer schwafeln. Es wird der Tag der Laien kommen, und er scheint nicht einmal fern. Nämlich der, an dem die letzten verbliebenen katholischen Laien (manche Priester und Bischöfe an der Hand hinter sich herschleppend, die mit trotzigem Blick ins Publikum murmeln, daß sie "voll dahinterstehen"), die die noch das Glaubensbekenntnis auswendig könne, die Engelsburg im Sturm erobern, und den Rest des Vatikan mit eisernen Besen auskehren, und per "vox populi" einen Papst akklamieren. Der zuerst einmal beweisen muß, daß auch er das Glaubensbekenntnis auswendig kennt, sodaß er es bei alle, was er dann auch sagt, nie vergißt. Als Orientierungspunkt, als Meßlatte, als Prüfstein der Worte.

Wäre nicht das erste mal in der Kirchengeschichte. Getan von jenen, die das Glaubensbekenntnis noch auswendig hersagen konnten, und denen sich deshalb erschlossen hatte, mit der Zeit, was an unglaublicher Tiefe dahintersteht, die in so wenigen, präzisen Sätzen, an denen kein Wort umzustellen, kein Wort wegzunehmen ist, formulierbar (und als Symbol: teilhabbar, "besitzbar", zum Material des Geistes) gemacht wurde.

Es ist höchste Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen.



*"Zurück" kam er genau durch das, was er noch als tote Formeln wußte, an dem er sich aber wieder langsam aufzuziehen begann. Mit der ewigen Dankbarkeitspflicht, von einer "formalistischen" Liturgie wenigstens seine ersten neun Lebensjahre geprägt worden zu sein, sodaß in ihm fleischlich war, woran der Geist zu zweifeln begonnen hatte. Woran aber soll sich die heutige Generation aufziehen?


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