Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 16. Februar 2014

Denn sie wissen nicht was sie tun

Ein Auszug aus einem Bericht über Frankreich aus der FAZ, wo die Regierung Hollande ein Gesetz nach dem anderen durchzieht, um die Gesellschaft "umzugestalten". Viele Franzosen wehren sich dagegen. Wenigstens das haben sie der hiesigen Bevölkerung voraus. Wo angeblich eine Mehrheit bereits solches Vorgehen für normal hält weil die damit durchgesetzten "Werte" für richtig. Und selbst dann noch, denn für persönliche Ansichten könnte einer noch Respekt aufbringen, so verrückt sie sein mögen - niemand denkt sich noch etwas dabei, Dinge nicht einfach für "richtig" zu halten und im eigenen Lebensvollzug umzusetzen, sondern selbst Höchstpersönliches auch durch Gesetze vorzuschreiben.

Man greift auf solche Weise in den Blutkreislauf eines Volkes, eines Staates sein, vergiftet und entwirklicht den gesellschaftlichen Raum, schafft einen "Gottesstaat" für die neue Religion. Noch gibt es große Bevölkerungsanteile, die - wie in Frankreich - den Mut nicht verloren haben, und nur deshalb können unsere Systeme noch überleben. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis entweder die große Apathie einsetzt, oder die Konflikte im wahrsten Sinne schlagend werden. Und nichts ist kompromissloser, als der Kampf der Guten gegen die Bösen. 

Eric Voegelin legt in "Die politischen Religionen" die Mechanismen frei, die die politischen Strömungen des 19. und 20. Jhds. als Sublimationsformen der Gottferne, ja als Entwicklungen entarteter religiöser Ideen begreift. Mechanismen, die sich aus genuin religiösen, aber dekaptierten Grundschemata menschlichen Daseins erwachsen. Die Seinsvergessenheit der Gegenwart kann sich gar nicht anders äußern als in der Selbstvergottung der Menschen, der sich eine "neue schöne Welt" schafft. Weil dieses Ziel so "edel" ist, rechtfertigt es jede Schandtat des neuen "Volkes Gottes". Wie Himmler einmal sagte: "... ob fünfhundert, oder ob tausend Leichen daliegen. Aber dabei stark geblieben zu sein ..."


Das [jüngst beschlossene; Anm.] Gesetz reicht über die Paritätspflicht in so traditionsreichen Institutionen wie den Gelehrtenakademien weit hinaus. An den französischen Journalistenschulen müssen die Absolventen sich künftig einem Pflichtkurs unterziehen, um sexistische Vorurteile und Klischees zu erkennen und in ihrer künftigen Tätigkeit darüber aufzuklären. Das Gesetz beinhaltet zudem eine Ermunterung an die Männer, vermehrt ihren Vaterschaftsurlaub in Anspruch zu nehmen und schon frühzeitig in der Kindererziehung aktiv zu werden. Die sogenannten Mini-Misswahlen für junge Mädchen unter 13 Jahren werden verboten. Schönheitswettbewerbe für 13 bis 16 Jahre alte Mädchen müssen fortan durch ein behördliches Genehmigungsverfahren zugelassen werden. Zudem enthält der Gesetzestext verschärfte Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung im Internet oder per Telefon.


Das bürgerliche Gesetzbuch (Code civil) wird auf Wunsch der Grünen sprachlich bereinigt. Der vom lateinischen bonus pater familias stammende Begriff des „guten Familienvaters“ wird durch den Ausdruck „vernünftig“ ersetzt. Die Grünen hatten in der Formulierung „ein überholtes Familienbild“ ausgemacht. Es reiche vollkommen aus, dass ein Vermögen oder eine Immobilie „vernünftig“ verwaltet werde. Die Aufgabe des Bildes vom „guten Familienvater“ aber hat die Gegner der Gesetzesänderungen besonders erzürnt. Die Vorsitzende der im Protest gegen die Homo-Ehe entstandenen „La manif pour tous“, Ludovine de la Rochère, etwa wittert dahinter den Versuch, die Geschlechterunterschiede zu leugnen und die traditionellen Familienstrukturen weiter zu zerstören. Seit der Einführung der Homosexuellenehe am 17. Mai 2013 hat sich die Gegenbewegung nicht aufgelöst, sondern setzt über soziale Netzwerke den Widerstand fort.



***