Vergessen wir nicht, daß es sich hier bereits um Interpretatorische Leistung handelt, die das Phänomen selbst - die Gestalt der Musik - von ihrem Ursprung her erschließen soll, um sie so noch konkreter gestaltbar zu machen. Aber der Hörer, Zuseher muß diese rationalen Hintergründe nicht wissen. Gerade nicht bei Wagner. Es reicht, wenn er sich ihr hingibt. Denn in der Musik ist die Dynamik aller übrigen menschlichen Handlungen bereits dargestellt. Und zwar genau bei Wagner, dessen Musik im logos ansetzt. Wagner war vor allem und zuerst ein ... Sprach-Dichter. Der die Sicht auf eine Leibes-Theologie (des Eros) öffnet, die in der Philosophie des beginnenden 20. Jahrhundert längst schlummert, sich aber bis hin zu Johannes Paul II. Leibes-Theologie mehr und mehr entwickelt findet. Im Begreifen der Welt in ihrer Körperhaftigkeit als Bedingung, wie als eigentlichen Ort der Transzendenz. Katholizität läßt sich nur aus dieser Leiblichkeit heraus überhaupt verstehen.
Der VdZ ist noch nicht sicher, aber er hält es für möglich, daß sich in Wagner das Schicksal der Gegenwart vorweggenommen enthält. Er hält ihn aus besagten Gründen auch nicht für einen Vorreiter der Emanzipation, wie das manche sehen, die die Freiheit des Menschen einfach nicht verstehen. Die erst aus der Gebundenheit und dem hierarchischen Spiel geboren wird. Daß sich die Frau (selber nämlich!) GERADE in der Emanzipationsbestrebung völliger Unterschätzung preisgibt, ist ein ganz anderes Problem. Der Feminismus erreicht sein Gegenteil. Die Gegenbewegung (die sich im Islam in Europa längst ankündigt), die er in sich trägt, wird die völlige Unterwerfung des Weibes mit sich bringen.
Das ist das Wesen der Musik Wagners - ihre Analogie zu in weiteren menschlichen Ebenen ausgefalteten Motivebenen. Das macht die vor 150 Jahren geschriebene Musik so aktuell. Denn der Mensch ist immer derselbe geblieben, und seine Geschichte ist nur dort real, wo sie um die Grundprobleme geht. Dabei ist der "Rheingold" sogar höchst (!) aktuell, ja geradezu aktualistisch in seiner Zivilisationskritik, und eine Darstellung auch der heutigen Politik. Lassen wir uns nicht irreführen. Auch das Heute ist von denselben Motiven und Grundkonflikten des Menschen geprägt.
Eine wirklich großartige Videoserie, die hier im Netz abrufbar ist, zu der wir hier mit dem ersten Film ermutigen. Großartig auch die Perspektive, die sich auf das Amt des Regisseurs (und des Dirigenten) offenbart.
Wagner - schwierig? Nein, Thielemann hat völlig recht. Nicht schwierig. Nur komplex. Ein Genuß, der zuerst einmal vom musikalischen Eindruck ausgeht, und sich dann in immer weiteren Kreisen erschließt. Da braucht es keine große Bildung, zuerst einmal, sondern ... (wieder einmal) Sittlichkeit. Den Willen nicht den einfachen, primitiven "Genußlieferung" des Barbarentums der heutigen Menschen nachzugeben, das mit fünftausend Watt so einschlägt, daß man möglichst nichts mehr dazu beitragen muß. Genuß ist immer nur eine Frage der Selbsttätigkeit! Eine Spaßpädagogik ist also buchstäblich eine Genußverhinderungspädagogik der bereits in der Verwesung der Wohlstandsgeficktheit Befindlichen.
Wer als "Konsument" wirklich Zugang zur Fülle der Oper sucht, kann ihn freilich in diesem Video besonders eindringlich (und natürlich besonders bei Richard Wagner, der manchmal so sperrig scheint) finden. Wagner zeigt sogar direkt, oft genug (manchmal wie in späteren Ring-Werken zu viel, zu reflektiert) buchstäblich die ungebrochene Gegenwart der Mythen. Die Oper als Gesamtkunstwerk wird durch dieses Video wirklich begreifbar: Alle Dimensionen des Menschen sind umfaßt. Natürlich in allen Opern, aber bei Wagner in eine neue Dimension (in einen neuen Anspruch zumindest) gehoben. Wagner erzählt in einem unaufhörlichen Strom. Er ist deshalb am ehesten mit Homer zu vergleichen.
So nebenbei wird dabei das ungeheure Geheimnis der Namen begreifbar. Denn jemanden Franz oder Rigobert zu nennen, ist keinesfalls zufälliges Schicksal. Es ist das Aufgreifen eines Motivs (im musikalischen Sinn), der mit jedem Menschen in die Welt kommt. Genauso wenig wie wir glauben sollten, wir sprächen "zufällig" weil "inhaltlich-rational-kommunikativ", also nominal zweckbestimmt. Wir sprechen (weil stellen dar) ... in Welt-Grund-Motiven.
Der VdZ besitzt nur die - keineswegs schlechte, sogar (vor allem in den romantischen Passagen) recht gute! - historische Aufnahme unter Hans Swarowsky mit der Tschechischen Philharmonie und durchaus passablen Sängern. Aber er wird sich gewiß eines Tages den Zyklus unter Thielemann zulegen. Derzeit scheint es aber noch keine wirklich befriedigende Gesamtaufnahme (und sei es aus technischen Gründen) unter ihm zu geben. Aber man kann es auch so verstehen, daß Wagner zeitweise nahezu religiösen Status genießt. Er faßt die Welt ... sagt man das heute so? ... an den Eiern.
Der VdZ ist noch nicht sicher, aber er hält es für möglich, daß sich in Wagner das Schicksal der Gegenwart vorweggenommen enthält. Er hält ihn aus besagten Gründen auch nicht für einen Vorreiter der Emanzipation, wie das manche sehen, die die Freiheit des Menschen einfach nicht verstehen. Die erst aus der Gebundenheit und dem hierarchischen Spiel geboren wird. Daß sich die Frau (selber nämlich!) GERADE in der Emanzipationsbestrebung völliger Unterschätzung preisgibt, ist ein ganz anderes Problem. Der Feminismus erreicht sein Gegenteil. Die Gegenbewegung (die sich im Islam in Europa längst ankündigt), die er in sich trägt, wird die völlige Unterwerfung des Weibes mit sich bringen.
Das ist das Wesen der Musik Wagners - ihre Analogie zu in weiteren menschlichen Ebenen ausgefalteten Motivebenen. Das macht die vor 150 Jahren geschriebene Musik so aktuell. Denn der Mensch ist immer derselbe geblieben, und seine Geschichte ist nur dort real, wo sie um die Grundprobleme geht. Dabei ist der "Rheingold" sogar höchst (!) aktuell, ja geradezu aktualistisch in seiner Zivilisationskritik, und eine Darstellung auch der heutigen Politik. Lassen wir uns nicht irreführen. Auch das Heute ist von denselben Motiven und Grundkonflikten des Menschen geprägt.
Eine wirklich großartige Videoserie, die hier im Netz abrufbar ist, zu der wir hier mit dem ersten Film ermutigen. Großartig auch die Perspektive, die sich auf das Amt des Regisseurs (und des Dirigenten) offenbart.
Wagner - schwierig? Nein, Thielemann hat völlig recht. Nicht schwierig. Nur komplex. Ein Genuß, der zuerst einmal vom musikalischen Eindruck ausgeht, und sich dann in immer weiteren Kreisen erschließt. Da braucht es keine große Bildung, zuerst einmal, sondern ... (wieder einmal) Sittlichkeit. Den Willen nicht den einfachen, primitiven "Genußlieferung" des Barbarentums der heutigen Menschen nachzugeben, das mit fünftausend Watt so einschlägt, daß man möglichst nichts mehr dazu beitragen muß. Genuß ist immer nur eine Frage der Selbsttätigkeit! Eine Spaßpädagogik ist also buchstäblich eine Genußverhinderungspädagogik der bereits in der Verwesung der Wohlstandsgeficktheit Befindlichen.
Wer als "Konsument" wirklich Zugang zur Fülle der Oper sucht, kann ihn freilich in diesem Video besonders eindringlich (und natürlich besonders bei Richard Wagner, der manchmal so sperrig scheint) finden. Wagner zeigt sogar direkt, oft genug (manchmal wie in späteren Ring-Werken zu viel, zu reflektiert) buchstäblich die ungebrochene Gegenwart der Mythen. Die Oper als Gesamtkunstwerk wird durch dieses Video wirklich begreifbar: Alle Dimensionen des Menschen sind umfaßt. Natürlich in allen Opern, aber bei Wagner in eine neue Dimension (in einen neuen Anspruch zumindest) gehoben. Wagner erzählt in einem unaufhörlichen Strom. Er ist deshalb am ehesten mit Homer zu vergleichen.
So nebenbei wird dabei das ungeheure Geheimnis der Namen begreifbar. Denn jemanden Franz oder Rigobert zu nennen, ist keinesfalls zufälliges Schicksal. Es ist das Aufgreifen eines Motivs (im musikalischen Sinn), der mit jedem Menschen in die Welt kommt. Genauso wenig wie wir glauben sollten, wir sprächen "zufällig" weil "inhaltlich-rational-kommunikativ", also nominal zweckbestimmt. Wir sprechen (weil stellen dar) ... in Welt-Grund-Motiven.
Der VdZ besitzt nur die - keineswegs schlechte, sogar (vor allem in den romantischen Passagen) recht gute! - historische Aufnahme unter Hans Swarowsky mit der Tschechischen Philharmonie und durchaus passablen Sängern. Aber er wird sich gewiß eines Tages den Zyklus unter Thielemann zulegen. Derzeit scheint es aber noch keine wirklich befriedigende Gesamtaufnahme (und sei es aus technischen Gründen) unter ihm zu geben. Aber man kann es auch so verstehen, daß Wagner zeitweise nahezu religiösen Status genießt. Er faßt die Welt ... sagt man das heute so? ... an den Eiern.
*120416*