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Freitag, 22. April 2016

Wer das Christentum nicht kennt, wird Muslim

Was in diesem Vortrag von Manfred Kleine-Hartlage vorgetragen wird, sollte beitragen, die Selbstrezeption des Christentums - des Katholischen - zu stärken weil herauszufordern. Warum? Weil sich im Islam, der ja einer christlichen Häresie entstammt, und viel Einflüsse griechischer Philosophie trägt, verschwistert mit naturreligiösen Gegebenheiten arabischer Stämme, sehr viele sehr christliche Prinzipien ÄQUIVOK wiederfinden. Äquivok heißt, daß es dem Wortlaut gleich, aber dem Inhalt nach verschiedenf - nein: ANDERS - ist.

Denn rein äquivok ist die Position des Islam der Christlichen sehr gleich: Auch der Christ sieht den Naturzustand des Menschen in einer grundsätzlichen Position zu Christus gegenüber. Wo immer der Mensch NICHT christlich ist, ist er von seiner Natur entfremdet. "Anima naturaliter christiana est" formulierte es sogar noch das 2. Vatikanische Konzil.  Worauf sich das gesamte pastorale Verhalten - auch des jetzigen Häretikers am Papstthron - beruft. Worauf sich eine ganze Theologie (Karl Rahner!) bezieht. Eine ganze Theologie, die "nouvelle theologie", wie es bezeichnet wird.  Alle Menschen können deshalb gar nicht anders als gerettet sein, weil Christus als "Stellvertreter des Menschseins" für "alle Menschen", die naturaliter Christen sind, gestorben ist, und erlöst hat. Diesen Unsinn verkündet ja der derzeitige geistlos-närrische Papst am laufenden Band, wenn er nicht von Vatikanischen Dikasterien irgendwie in Schranken gehalten werden kann.

Wenn sich also Europa in den derzeitigen brennenden politischen Fragen auf eine Abgrenzung gegenüber dem "absolutistischen" Anspruch des Islam beruft, auf  "Toleranz " im christlichen Namen beruft, so weiß es nicht, was es redet. Kennt seine eigenen Wurzeln nicht. Denn wer nicht getauft ist, so die katholisch-christliche Auffassung, ist nicht nur nicht gerettet, er ist nicht gerettet, weil er nicht Mensch im Vollsinn des Menschseins ist. 

Die Empörung gegen den Islam ist also vielfach erschütternd grotesk und substanzlos. Denn da werden explizite Ansprüche des Islam als prinzipiell "anti-christlich" oder "anti-europäisch" bezeichnet, die es nicht nur nicht sind, sondern auf denen das Abendland sogar beruht. Deren Unterscheidung ein beinhartes Kriterium nur möglich macht. Das der Anerkennung der Erlösung der Welt durch den menschgewordenen Gott Jesus Christus bedarf. Sonst wird es ununterscheidbar.

Und WEIL das nicht mehr gewußt und rezipiert wird - woran die Liturgie ihren dramatischen Anteil trägt, weil sie nicht mehr Jesus Christus als Gestalt und damit, DAMIT  als Heilmittel sieht - deshalb tritt der Islam in Europa alle Türen ein, die längst offen sind. Sich dagegen abgrenzen zu versuchen ist diesen allen - damit ganz Europa! - lächerlich! Sie wehren sich gegen die Konsequenz ihrer eignene Gottlosigkeit, wehren sich gegen das, was sie selbst herbeisehnen.

Und das macht die Islamkritik - auch in diesem Fall - höchst gefährlich, basierend auf der Unkenntnis der europäischen Grundlage. Denn verbal ist der Anspruch des Christentums keineswegs anders, oder gar "rassistisch", wie das des Islam, wie es Kleine-Hartlage gar meint.  Wer die christlichen Wurzeln des Islam nicht kennt und sich von seiner Ideologisierung abschrecken läßt, ohne metaphysisch ausreichende Wurzeln zu haben, wird mit dem Islam auch das Christentum ausrotten. Das Problem des Christentums mit dem Islam beruht darauf, daß der Islam eine HÄRESIE des Christentums ist. Darauf ruht dessen Ideologisierung. Nicht auf inhaltlichen Aussagen. Er ist eine Art Scheidewasser der Christen in Europa. Denn die meisten, die sich gegen den Islam wehren, sind in Wahrheit häretische Christen, die nur nicht wahrnehmen wollen, daß sie keine Christen - sondern implizit Muslime - mehr sind.
 









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