Kaiane Aldorino aus Gibraltar wurde nun zur schönsten Frau der Welt gekürt.
Dabei war ihr Weg nach Johannesburg gar nicht so ohne Hindernisse verlaufen: in der landesinternen Ausscheidung war sie knapp als Siegerin erwählt worden. Kaylee Edwards (Bild 1) und Maxine de la Rose (Bild 2) hatten ihr das Leben zur Hölle und den Titel ziemlich streitig gemacht. Vor allem die irische stämmige (oder wie man das schreibt) Kaylee Edwards, die (mittlerweile) Schwiegertochter der Stiefnichte des ehemaligen Britischen Konsuls, des letzten Earl of Thumbarning, Lord Suthleworth the 4th, von dem sie angeblich das bestens gehütete Familiengeheimnis des "Original Swouthershire Plumpudding" hat, mit dem sie schon in den Vorausscheidungen in Killarney-County die Jury bestochen hatte, wobei sie zuvor, wie man hört, nur durch Bekanntwerden ihres unverschämten Männerverbrauch NICHT im Kloster "Mary Mercy" in Cork gelandet sein soll, sollte, so verlauten die Gerüchte, mit einer starken Lobby hinter sich, die erst durch Bestechung, dann unter der Drohung, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen ihren Willen durchsetzen wollte, auf jeden Fall Siegerin werden.
Während man mit Maxine de la Rose - der Favoritin des Autors, wie er gesteht, die zur Vorwahl in Gibraltar nur schnell vor einem Einkauf einen Abstecher gemacht, und schon mit siebenzehn den reichsten Olivenbauern der Riocha-Gegend geheiratet und mit ihm fünf Kinder in die Welt gesetzt hatte (sagen glaubwürdige Gerüchte) - ja noch ganz gut hätte leben können.
Aber ein Gott hatte sowieso Erbarmen, und einen anderen Geschmack als der Autor dieser Zeilen, denn es kam anders, und die Siegerbilder aus Johannesburg zeigen: die Gibraltesen haben im Sinne weltlichen Erfolgs - eben nicht die Kategorie, in der der Autor denkt, und hoffentlich auch der Leser - richtig entschieden. Wie die Zeitungen schreiben, habe die 23jährige auch anders, als bisherige "Miss World", Ihre Wahl keineswegs mit hysterischen Tränen oder Überraschungsgestammel "I am so surprised - Thank you!" kommentiert, sondern sei sehr selbstbewußt im Blitzlichtgewitter gestanden und habe den Rummel sichtlich genossen.
Und doch, liest man, hätten selbst noch bei der Krönung zur Miss Gibraltar die Umstände gezickt? Erwähnt sei es, immerhin ein Hinweis auf eine möglicherweise doch gegebene Kongruenz der Sichtweisen des Autors, und Gottes. Die Krone nämlich, die habe damals nicht auf ihr Köpfchen gewollt, sei wieder und wieder heruntergerutscht. Ein versteckter Neidhieb eines Journalisten, der ähnlich wie der Autor denkt, und damit die Gottgewolltheit in Frage, weil: Schicksalsgestohlenheit der unübersehbaren Karriere der neuen "Miss World" in den Raum stellt? Mag sein.
Und sie selbst? Sie sagt, daß sie von Kindheit an davon geträumt habe. Das aber, meine Lieben, hätte sie eigentlich gar nicht extra erwähnen müssen - genau so sieht sie nämlich aus. Csokolom, Verehrteste.
*131209*