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Dienstag, 15. Dezember 2009

TAGesmüll - Die Krise selbst

Aus einem kurzen Überfliegen der Tagesmedien ein kurzer Überblick der zeigt, daß man nur noch verrückt werden kann, folgt man deren Meldungen, glaubt man deren "Informationen":

Dieselbe Martina Leibowici-Mühlberger, die unlängst im KURIER davon erzählte, wie psychisch gesund und normal (was ist normal, wenn normal alles ist?) Kinder angeblich (bzw. nach "Studien" - auch da: ist da ein Unterschied zu "angeblich"?) auch bei gleichgeschlechtlichen Erziehern aufwachsen, bietet nun wieder ihre "normalen" Dienste per Mail und Telephon an. Sehr vertrauenserweckend. Schon alleine ein Doppelname bei einem Ehe- und Familientherapeuten ...

Während die PRESSE schreibt, daß das TV im Wohnzimmer erledigt ist, von Video on-demand etc. verdrängt wird, und dabei sei die Jugend völlig zu verlieren, schreibt der KURIER das genaue Gegenteil: nicht nur, daß Jugendliche nach wie vor, und völlig unterschätzt bzw. hochgeredet, stinknormale Fernsehmuffel sind, die weit mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen, als angesichts Internet etc. angenommen, steigt der Fernsehkonsum in den USA "in Zeiten der Krise" (alleine diese Formulierung ...) nunmehr sogar deutlich an.  Das kommt davon, wenn an nur jeweils die PR von einer Seite bekommt und abdruckt.

Und während der Finanzminister Pröll "die Nase voll von Kärnten" habe, wieder der KURIER, schreiben die Zeitungen, wieviel Geld uns - UNS - eine Insolvenz der Kärntner Alpe-Adria Bank gekostet hätte. Laut Standard (und Pröll) wäre eine Insolvenz für die Republik nicht verkraftbar gewesen. Hätte? Wäre? Wo waren denn die Aktiva, die uns das alles verkraften haben lassen? Ist das also nun vorbei? Mitnichten - nicht nur wird verschleiert, daß insgesamt bis zu drei Milliarden Euro blühen, auch jetzt schon, ist niemandem klar, daß dieses Geld theoretisch durch (am besten: zusätzliche) Gewinne genau dieser Bank in den nächsten Jahren wieder verdient werden sollten, sonst ist es nicht Geld, das nachgeschossen wurde, um höhere Verluste zu vermeiden, sondern kommt zu den Verlusten noch HINZU. Samt Arbeitslosen etc. Es ist eine wirtschaftsgeschichtlich im übrigen nachweisbare Tatsache, man muß es nur sehen wollen, daß noch JEDE etatistische Maßnahme, die Arbeitsplätze "schaffen" sollte, nach Jahren oder Jahrzehnten über die Geldvermehrung und die Inflation, die darauf unweigerlich folgt, die Ursache für genau den gegenteiligen Effekt war ... Solche Maßnahmen haben also keinesfalls wirtschaftlich rationale Motive, sondern ausschließlich kurzfristige politische! Weil diese Frohrechnereien über "zukünftige Erträge" noch nie so funktionierten, wie sie pausbackige smartgejoggte Wirtschaftsabsolventen und MBA-Lackschuhträger am Laptop aufzumalen gelernt haben.

So nebenbei: die Kärntner Hypo Alpe-Adria ist NICHT durch die Weltwirtschaftskrise in die Insolvenz geraten. Sie IST damit noch deutlicher erkennbar die Krise selbst. Die Hypo der Freunde unter Bajuwaren, wie es jemand nannte, war anders gelagert. Wird aber nun aus dem - nicht real vorhandenen! sondern: fiktiven, erst durch solche Maßnahmen real zu "neuem Geld" werdenden - Topf, der die Wirtschaftskrise bekämpfen sollte, bedient.

Im übrigen kann man den Bayern nur gratulieren. Gut verhandelt, alle Register meisterhaft gezogen, und damit viele Milliarden auf die "bad bank" geschoben und im Grunde damit: lukriert. Was bei den österreichischen Neurotikern allerdings auch nicht schwer war.

Was diese Themen hier, allesamt, vereint? Ich wähle den TAG: Lüge.

Den für Dummheit habe ich gar nicht erst eingerichtet, der wäre überstrapaziert. Ich führe einen neuen ein: TAGesmüll.




*151209*