Rudolf Borchardt in einem Versuch über "Hofmannsthals Wirkung", als Beschreibung des Wesens des Dichters (den Borchardt im übrigen vom Künstler absetzt):
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Er könnte manche leichte Seite nur geschrieben haben, um zu zeigen, welcher Sphärenabstand zwischen den achtlosen Nachlässigkeiten der schwebenden Begnadung und den geschraubten Veitstänzen der trockenen Schleicher ist, die ihm am Schreitisch nachtappen, Schweiß auf der Stirne und Öldunst um die Lampe.
Solange er sich selber mitteilte, und wie anders konnte er als sich selber mitteilen? wer erhielt nicht, was er von nirgend anders hätte erhalten können? Man zeige mir eine Seite - was, einen Abschnitt - von ihm, in dem nicht ein Halbsatz, ein Bild, eine Ahnung, eine Bewegung so unwiderleglich auf ihn, den Einzigen wiese, [...] Der Schöpfer teilt allem, was er trifft, von seinem Glanze mit; daß das eine mehr von ihm hält und wiederleuchtet, das andere weniger, teilt er mit dem Göttlichen, das er auf Erden vertritt."
*181209*