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Mittwoch, 2. Dezember 2009

Das nennt man einen Schuldner

Man könnte, so irgendwie, und mit sehr viel Wahrheitsgehalt, die These formulieren, daß die Politiker der Deutschen Weimarer Republik 1928ff sogar eine Weltwirtschaftskrise, die eigene Wirtschaftskrise 1929-33, und damit Hitler riskiert haben, nur um die Reparationszahlungen loszuwerden. Wovon man sich die Rückkehr der Wählergunst versprochen hatte, denn die "Schmach" von 1918 sowie die als ungerecht empfundenen Reparationszahlungen, vor allem an Frankreich (das im übrigen nach Napoleon und nach 1870/71 gewaltige Summen an Reparationen zahlte, und gar zahlen konnte!), waren ein wichtiger innenpolitischer Faktor. Das ist ja kräftig gelungen.

Aber seinen selbst aufgenommenen Schulden gegenüber verhält sich Deutschland offenbar und in jeder Hinsicht mustergültig: Wie die PRESSE schreibt, sind erst mit nächstem Jahr alle Kriegsschulden (aus Anleihen) endgültig getilgt! Immer noch sind nämlich 56 Millionen Euro offen.

Für diese Schulden wurden (die BRD war wie man sieht immer alleiniger Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches) 1952 im Londoner Schuldenabkommen die Zinsforderungen ausgesetzt. Weil durch die Gebietsverluste die Rückzahlungsfähigkeit eingeschränkt war. Bei einer Wiedervereinigung aber würden diese sofort wieder aufleben.

Seit 1990 also zahlt Deutschland wieder Zinsen, und wohl die Anleihenkapitalien zurück. Und wird es noch tun, bis zum nächsten Jahr. Dann sind definitiv alle Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg getilgt.



*021209*