Mit dem Erliegen des Handels im Europa des frühen Mittelalters (ab dem frühen 7. Jhd. zerriß der Islam die über viele Jahrtausende zusammengewachsene Kultur- und damit Wirtschaftseinheit Mittelmeer) wurde eine Gefahr aktuell, die mit der Regelmäßigkeit von Naturereignissen auftrat - den alle paar Jahre und bis ins 12. Jhd. die Lande plagenden Hungersnöten. Denn ohne Ausgleich mit fremden Produktionsorten konnten regionale Wetterkapriolen, Mißernten oder sonstige Katastrophen (Plünderungen durch einfallende Heere etwa) nicht mehr ausgeglichen werden.
Zwar waren also Hungersnöte nun sehr häufig, aber sie waren dennoch weit weniger grausam als in späteren Jahrhunderten. Denn einmal war Europa dünn besiedelt (man schätzt, daß sich die Bevölkerungszahl vom 8. bis ins 11. Jhd. nicht verändert hat) Und dann gab es mit dem Verfall des Handels kaum noch Stadtbevölkerung, die ja völlig vom Umland abhing.
Die Städte leerten sich überall. Gab es Nahrungsmittelknappheiten, waren sie eben sofort und am schlimmsten betroffen. Kannibalismus war eine nicht seltene Erscheinung.
Die Städte leerten sich überall. Gab es Nahrungsmittelknappheiten, waren sie eben sofort und am schlimmsten betroffen. Kannibalismus war eine nicht seltene Erscheinung.
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