Und wie sieht es mit der Bevölkerung aus? Zahlen zeigen viel, wenn man sie richtig interpretiert. Eine aktuelle Erhebung (Bericht: Die Presse) zeigt es. Während noch immer und unverändert 90 % der Jugendlichen von einem Leben in Ehe und Familie träumen (50 % auf jeden Fall, 40 % wahrscheinlich), leben mittlerweile bis zu 45 % (Wien) der 8,4 Millionen Österreicher in Singlehaushalten, verfehlen also damit ihr (in allen übrigen Erhebungen so bezeichnetes) vorrangigstes Lebensziel.
Vor allem die Zahl der kinderlosen Haushalte hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Wobei ein gutes Drittel bis die Hälfte (Männer) der unter 25jährigen sogar noch bei den Eltern lebt, also eine Aussage hinsichtlich Haushaltsgröße verschiebt* und verfälscht**.
Die nämlich lauten müßte: Der Mut, das Zutrauen, die Fähigkeit zu einer gestalteten Lebensführung bricht rapide zusammen. Man läßt stattdessen alles so kommen, wie es gerade kommt. Denn wer eine Ehe schließt, im Vollsinn, gestaltet damit Gesellschaft, so wie er Teil der Gesellschaftsgestalt wird.
Das Teilhandeln (alleinerziehende Frauen!) ist nicht mehr in ein Ganzes sowohl der individuellen Lebensführung, wie auch einer (ja, wir nennen es so:) gewünschten, weil notwendigen gesellschaftlichen Struktur integriert***.
Das Teilhandeln (alleinerziehende Frauen!) ist nicht mehr in ein Ganzes sowohl der individuellen Lebensführung, wie auch einer (ja, wir nennen es so:) gewünschten, weil notwendigen gesellschaftlichen Struktur integriert***.
Noch eine Aussagerichtung läßt sich (vorsichtig) extrapolieren: 1971 lebten nur 12 % der Frauen unter 25 bei ihren Eltern, 30 % der Männer. Das hat gewiß mit dem Heiratsalter zu tun. Heute sind das 29/44 %. Und das hat bereits weit weniger mit dem Heiraten zu tun, denn die Singlehaushalte saugen einen Gutteil auf. Wer also mit dem Heiraten wartet, heiratet mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit gar nicht, und bekommt auch keine Kinder. Was aus mehreren Gründen logisch ist, denn Ehe (und man muß sogar sagen: NUR Ehe)**** ist ein Element der Erwachsenheit der Persönlichkeit. Von der im selben Zeitraum dramatisch gestiegenen Scheidungsrate und häufigerem Partnerwechsel gar nicht zu reden.
Quelle Graphik: Die Presse |
*Denn anders als früher sind Mehrgenerationenhaushalte, in denen sich je Familien fanden, heute fast verschwunden.
**Die statistischen Ausreißer - siehe Wien - hinsichtlich Haushaltsgröße sind wohl nicht zufällig aus jenen Bezirken gespeist, in denen der Ausländeranteil besonders hoch ist.
***Denn hier zeigt sich nicht eine "andere", sich verändernde Gesellschaft, zu der so vieles in der Gegenwart verklärt wird, sondern ihr Auseinanderfallen durch Entstaltung. Denn Gesellschaft gibt es nur in einer konkreten Gestalt. Der Rest sind einfache "Zustände".
****Denn die Ehe muß man als Grundverhältnis des Menschen zur Welt, ja als Grundstruktur der Welt, im Verhältnis der Dinge zueinander überhaupt sehen, ohne die nichts würde. In ihrer Ernsthaftigkeit und Relevanz ist sie also das Verheiraten mit einem Partner, oder in gleicher Ernsthaftigkeit in einen Organismus hinein. Sie betrifft also gleichermaßen Unternehmensgründungen, oder Berufe mit Berufung wie etwa gewisse Geistes- oder geistliche Berufe.
Die heute weithin zu beobachtende Scheu vor der Ehe als gesellschaftliche Institution, ihre Ablehnung gar, beruht zum einem guten Teil auf einem völligen Mißverständnis die Selbstverwirklichung betreffend. Und das wiederum führt sich zumeist auf einen Irrtum hinsichtlich dessen zurück, was überhaupt "Werk" (als Inhalt der Verwirklichung) ist. In dem Scheitern weit weniger dramatisch und substantiell auf die Persönlichkeit wirkt, sondern lediglich in ihrer Inhaltlichkeit, als Verweigern.
****Denn die Ehe muß man als Grundverhältnis des Menschen zur Welt, ja als Grundstruktur der Welt, im Verhältnis der Dinge zueinander überhaupt sehen, ohne die nichts würde. In ihrer Ernsthaftigkeit und Relevanz ist sie also das Verheiraten mit einem Partner, oder in gleicher Ernsthaftigkeit in einen Organismus hinein. Sie betrifft also gleichermaßen Unternehmensgründungen, oder Berufe mit Berufung wie etwa gewisse Geistes- oder geistliche Berufe.
Die heute weithin zu beobachtende Scheu vor der Ehe als gesellschaftliche Institution, ihre Ablehnung gar, beruht zum einem guten Teil auf einem völligen Mißverständnis die Selbstverwirklichung betreffend. Und das wiederum führt sich zumeist auf einen Irrtum hinsichtlich dessen zurück, was überhaupt "Werk" (als Inhalt der Verwirklichung) ist. In dem Scheitern weit weniger dramatisch und substantiell auf die Persönlichkeit wirkt, sondern lediglich in ihrer Inhaltlichkeit, als Verweigern.
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