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Montag, 4. November 2013

Unter die Teppiche gekehrt

Reduktion - Emotionalisierung - Hysterie. Auf diese drei Stufen bringt die FAZ in einem gedanklich recht klaren Artikel die Geschichte des Waldsterbens, die in jedem Fall eines war: Ein Sündenfall für die Wissenschaft, der ihre Glaubwürdigkeit nachhaltig untergrub. Denn wenn sich eines mit Sicherheit sagen läßt - und damals auch sagen ließ, hätte jemand besonnen agiert - ist, daß niemand weiß, warum Wälder in solche (schlechten) Zustände kommen, wie sie es damals taten, und bis heute immer wieder tun. Auch NACH der Reduktion der Schwefelwasserstoffe in der Luft, dem was wir als "sauren Regen" zum Verursacher erklärt haben.*

Aufgebaut war diese Bereitschaft, die Alarmmeldungen so bereitwillig aufzunehmen, an einem Unbehagen an der Art, wie wir leben. Das sich in Stufen seit dem Club of Rome-Bericht (dessen Prognosen gleichfalls nicht eingetroffen sind) ihren Ausdruck gesucht hatte.

Die FAZ stellt nun die Frage, ob es nicht aber doch den Fall gibt, daß eine falsche Meldung richtige Reaktionen auslöst. Immerhin wurden seither die Abgase entschwefelt, Industrieausstoß verringert, Katalysatoren in den Autos eingeführt, und so weiter. Also hat die falsche Meldung doch etwas Positives bewirkt?

Diese Ansicht aber ist genauso falsch (weil "nicht richtig"), wie es die Alarmmeldungen der 1980er Jahre zum Waldsterben waren. Denn was wir verändert haben sind BESTIMMTE Ausstöße, gewiß. Und nicht zufällig die "sichtbaren". Damit waren und sind wir ja zufrieden - es gibt etwa heute keine roten Schneedecken mehr in Kapfenberg.  Dabei wird in den dortigen Stahlwerken nicht weniger produziert, sondern mehr. Man hat also nur die Wirkungen ... ins derzeit noch Ungesehene und Unbekannte verlagert, sprichwörtlich-wörtlich "unter den Teppich gekehrt", in eine "black box"** verschoben. Denn sowohl die Ausgangsstoffe wie die Zielstoffe sind gleichgeblieben. 

Wir haben also nur die Transformation der Elemente verändert, die Ausstöße transformiert, in andere Kanäle umgeleitet. Wie sich diese auswirken weiß überhaupt keiner. So lange nicht, bis sich deutliche Zusammenhänge erkennen lassen, oder konstruiert werden, und dazu braucht es ein "Krankheitsbild".*** Daß sie sich auswirken aber sagt einem der gesunde Menschenverstand. Ob sich ein solches Wirkzusammenhangsbild aber jemals auf "naturwissenschaftlicher Basis" findet, ist stets die große Frage. Die Welt - und ihre Teilsysteme,**** wie es der Wald ist, als hochkomplexes, organismusähnliches Wirkfeld - ist ein unendlich komplexes System von Wirkungen und Gegenwirkungen, ein in kybernetischen Termini "hochkritisches" System. 

Viel deutlicher sind da "Gegenmaßnahmen gegen den Klimawandel" einzustufen. Denn hier GIBT es bereits die sichtbare Tatsache, daß die Gegenmaßnahmen weit höhere Schäden auslösen, als allfällige "Besserungen" verhindern. Wir bekämpfen einige spezifische Parameter, aber von allem Anfang an haben wir dafür andere, die überhaupt zur Kenntnis zu nehmen wir uns beharrlich weigern, Schäden ausgelöst. Die nur dort und deshalb nicht als solche zur Kenntnis genommen werden, wo sich der Horizont auf ein begrenztes Ursache-Wirkungsspiel einläßt. Und die Komplexität der Welt und damit sie selbst übergeht. 

Dieser Einengung der Sicht wird - und das ist bereits mit Gewißheit vorherzusehen - zu einer Einengung unserer Lebensweise führen, zu einer Beschränkung, die der versuchten Schaffung eines geschlossenen Systems gleicht. Das Besorgniserregende ist, daß dabei jene Werte, um deretwillen wir überhaupt von Welt und Weltrettung reden, völlig unter die Räder kommen: der freie, schöpferische Mensch. Der durch einen "gutgemachten Menschen" ersetzt wird. Nur gibt es keinen guten Menschen, der nicht zuerst frei ist. Wir werden also nur einen Menschen schaffen, der in gewissen Hinsichten funktionieren soll.



*Etwa bei der Katalysatortechnik in Autos gibt es längst Hinweise, daß die nunmehr ausgestoßenen Verbrennungsgase der Motoren wesentlich giftigere Inhaltsstoffe freisetzen, als des der Schwefelwassserstoff war. Nur sind die Zusammenhänge nicht klar, man weiß noch nicht, was dadurch an Schädigung ausgelöst sein könnte. Aber die Diskussion um die Feinstäube in den Städten könnte die Richtung anzeigen, in die es losgehen wird. Denn man "findet" nur, was man ZUVOR weiß bzw. annimmt, was man zuerst in einen Begriff faßt. Die doktrinäre Art, in der über solche Dinge aber heute gesprochen wird, läßt wenig Hoffnung, daß die wirklichkeitsgemäßeren Anstöße aus dem Hauptfeld der derzeitigen Forschung stammen.

**Mit "black box" bezeichnet Michael Behe, der amerikanische Biologe, ungeklärte Fragensysteme, die aber zur Stützung der Beweiskraft von Thesen (Behe zeigt es anhand der Evolutionstheorien) notwendig sind. Sodaß Thesen als "bewiesen" gelten, die das in Wahrheit nur unter mehr oder weniger zahlreichen "Wenn dem und dem so ist! Aber das wissen wir nicht" funktionieren.

***Deshalb kann man mit Fug und Recht von der "Erfindung des Waldsterbens" (und des "Klimawandels") und von seinem Erfinder sprechen. Denn erfunden werden solche Begriffe mit den dazugehörigen Symptomen und Eigenschaften auf jeden Fall. Das Wesen der Sprache vergessen wir nur allzu oft. Denn wir erfinden Begriffe, um etwas Begegnendes in seinem Bezug zu uns zu definieren, der Vernunft einzugliedern. Ist diesem Begriff aber gar kein "Wesen der Wirklichkeit" zugeordnet, weil ein solches gar nicht der Erfahrung faßbar (und das heißt: abgrenzbar durch ein "ist nicht") ist, wird Sprache zur Dämonie, verwirren Begriffe die Vernunft. Ein "Klima" gibt es also nicht, wie hier bereits einmal ausgeführt wurde, es bleibt ein geistiges Ding eine Idee des Menschen. Uns begegnet real nur "Wetter". Interessant ist in dem Zusammenhang, daß die Sprecherin des IPCC, die den jüngsten Klimsbericht vorstellte - noch alarmierender, noch drängender in seiner Konklusio; es ist ja auffällig, daß die Dringlichkeit einer verbalen Aussage in dem Maß steigt, in dem die inhaltliche, wesenhfte Wirkkraft eines Dings schwächer wird, der aktuelle Bericht relativiert in seinem wissenschaftlichen Kern inhaltlich enorm - eine bemerkenswerte Umkehr ihrer Argumentation vornahm, die kaum jemandem aufgefallen sein dürfte. Zumindest hat der Verfasser dieser Zeilen nirgendwo einen Kommentar dazu gefunden. 
Sie sagte nämlich bei der offiziellen Pressekonferenz, in der der Bericht vorgestellt wurde (mit besagtem Dringlichkeitsappell), daß wir nur unsere Augen aufmachen sollten, um zu sehen, daß dramatische Veränderungen in Gange seien - Wirbelstürme in Amerika etc. etc. Daß wir also auf das Wetter blicken sollen. Noch vor wenigen Jahren hieß es genau umgekehrt: Daß der Klimawandel NICHT aus dem Wetter ablesbar sei, sondern wissenschaftlich mathematisch exakt in globalem Maßstab über alle Wetterkapriolen hinaus abstrahiert sei. Nun ist genau das aber gar nicht möglich, wie der wissenschaftliche Nukleus dieses Berichts aussagt. Genau damit ist der "Klimawandel" aber aufgegeben, weil tatsächlich ausgehebelt. Denn wo immer wir die Augen aufmachen, sehen wir keinen Klimawandel, sondern bestenfalls Wetter, und hier werden uns ganz andere Zusammenhänge klar, als beim "globalen Klimawande".  Der nur in abstracto funktioniert weil vorhanden ist. Oder ist er durch das 2013 tatsächlich festzustellende enorme WACHSTUM des arktischen Sommereises bereits beendet? Wenn aber nicht - warum nicht? Der "Klimawandel" hat in dem Augenblick verspielt, wo eben die Menschen anfangen, die Augen zu öffnen. Und überall dort, übrigens, hatte er nie seine Befürworter. Der Klimawandel" ist eine Erscheinung der Virtualität der Gegenwart. Wie es das "Waldsterben" war. Ohne Medienkonstruktionen hätte es sie nie gegeben.
Diese Aussage der Dame des IPCC zeigt also am sichersten, daß der IPCC (noch einmal: der eine politische, KEINE wissenschaftliche Organisation ist) eine letzte verzweifelte Schlacht führt, in der endlich die Bastionen der Macht auf seine Seite gebracht werden MÜSSEN. Sonst ist es auch um den "Klimawandel" als katastrophisches Szenario - und damit um viele viel Reputation und um noch mehr Geld - geschehen. Denn reagiert die Politik endlich global durch "Gegenmaßnahmen", darf ruhig wieder Tatsachenruhe einkehren. GENAU SO WIE BEIM WALDSTERBEN. Dessen Ausbleiben in der öffentlichen Meinung (irrtümlich) den Gegenmaßnahmen zugeschrieben wird.

****Alles, was etwas ist, alles Seiende, ist ein solches Teilsystem, das von seinem idealen Bild ausgehend in die Wirklichung drängt, zum einen, und zum anderen "eigene" Rückwirkungen an seine Umgebung vollzieht. Die Dinge sind nie eine Summierung von Einzelfunktionen, sondern jede Einzelfunktion ist auf das Insgesamt des "Dings" abgestimmt,m nur von dort her überhaupt begreifbar, aber niemals desintegrierbar ohne daß es genau diese Eigenschaften verlöre, die es IM System, als sein Teil, noch hat. Hier steckt die landläufige, allgemeine Meinung noch in den Denksystemen des 19. Jhds., die mittlerweile zur Breitenwirkung herabgesunken sind, während die exakten Wissenschaften wie die Physik schon seit hundert Jahren wissen, daß es überhaupt keine Eigenschaften "an sich" bei Teilen gibt, aus denen sich ein System zusammensetzt. Weil diese Eigenschaften, ja überhaupt physische Eigenschaften nur im Rahmen jener Ebene erkennbar und verstehbar sind, dem es (als Begriffsbild) zubehört. Und das heißt letztlich - dem Kosmos als Ganzem, der damit in der Sinnfrage dieses Ganzen erst erkennbar wird.




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