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Mittwoch, 20. November 2013

Wer alles machen will, ist an allem schuld

Was haben Meldungen wie jene aus China, wo nun das "notwendige" Wachstum des BIP mit jährlich 7,5 % angegeben wurde, und Spanien, wo eine "ganze Generation in der Warteschleife" sitzt, gemeinsam? Alles. Hier wie dort sitzen Menschen die warten, daß sie von der "Maschine Wirtschaft" belebt werden, egal wie, Hauptsache sie sind in den abstrakten Kreislauf eingeschleust. In einen Kreislauf, der sich verselbständigt hat, zur Maschine, zur Technik wurde. Sodaß das Leben des Einzelnen, seine ureigenste Aufgabe der Sinnerfüllung in der Welt, den sich als Wirtschaft äußernden Lebenserscheinungen, wie als Außenstehender und hilflos gegenübersteht.

Angesichts dieser Tatsache noch von "Elite" zu sprechen, die in Spanien mit Unmengen an Zeugnissen und Universitätsdiplomen und Ausbildungszertifikaten angeblich herangezogen wurde, ist Gipfel an Narrentum. Denn offenbar sieht niemand dieser 50 % einer ganzen Generation (schon mengenmäßig kann ein solcher Bevölkerungsanteil niemals "Elite" sein, ein Widerspruch in sich) das Leben als ureigenste persönliche Aufgabe, das es mit Mut und schöpferischem Wurf und Angstüberwindung zu gestalten gäbe. Was daran wäre also Elite, die vorangeht, die immer neuen Wege durch die Zeit zeigt und beschreitet? Sie warten, zur technischen Manövriermasse entmenscht, mit Sozialleistungen am Leben gehalten, stattdessen auf Teilhabe an der Maschine Wohlstand und Geld. Und das, bitte schön, ist doch die Aufgabe des Staates?

Ein Staat, schreibt Jaime Balmes - ein Spanier, übrigens - im 19. Jhd., der sich so derart mit Aufgaben überlastet, wie es damals schon sich abzeichnete, der sich totalitär und omnipräsent anmaßt, in alle Lebensbereiche eingreifen zu können, wird bald mit der Tatsache größter Unzufriedenheit konfrontiert, die in dieser Hinsicht zurecht auf ihn als Verursacher abzielt. Denn er kann diese Verantwortung niemals tragen, er kann nämlich gar nichts "machen". Aber er verringert die schöpferische Kraft seines Volkes, das er seiner selbst entwöhnt, im selben Maß als er ihre Kräfte zu nützen trachtet. Und baut sich so zwangsläufig irrationale Revolutionskräfte auf.




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