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Dienstag, 1. März 2016

Der Einzelne ist ... gleichgültig (2)

Teil 2) Hände die streicheln sind nicht immer nett




Reden wir in vielleicht vorstellbarerer Gestalt, so gefährdet das uch immer ist, weil sehr rasch Unbildliches vergegenständlicht, also im Antlitz der Medusa zu einem Bild versteinert wird: Das Bedrohnungsgefühl, das unsere Bevölkerungen derzeit empfinden, ist auf siene Berechtigung nicht zu prüfen, indem die Vereinzeltheit über das Allgemeine gesetzt wird! also ncith der "Kontakt mit Zuwanderern" ist es, der diese Ängste wirklich "bannt", auch wenn es so "empfunden" wird. Vielmehr wird, wenn das Vereinzelte zu stark wird (man kennt diesen Vorgang: "von etwas hingerissen" werden drückt es etwa aus), das Allgemeinen so verdrängt, daß es sogar noch unzugänglicher, die Situation also ontologisch noch schwieriger wird, als würde diese sinnliche Auseinandersetzung mit einem Proponenten dessen, wovor man sich im Gefühl "fürchtet", wovor man Angst hat, gar nicht stattfinden.

Oder, in einem weiteren konkreten Fall: Man tut der Pegida, und vielen Menschen der ehemaligen DDR, sehr Unrecht wenn man (noch dazu in zynischem Unterton) behauptet, daß ausgerechnet jene am meisten gegen die Zuwanderung opponieren, die am wenigsten davon betroffen seien (weil sich am wenigsten Zuwanderer dort aufhielten, etc.) Vielmehr kann man Phänomene wie die Pegida nur unter ontologischen, weit umfassenderen und grundsätzlichen Gesichtspunkten sehen. Denn Angst entsteht am äußersten (!) Rand eines Dings, Gegenwehr in den alleräußersten, ersten Berührungspunkten mit etwas. Läßt man diese Bedrohung, die diese erste Angst noch dazu sehr präzise zu lokalisieren vermag (!), weil die Wahrnehmung (als geistiger Akt der Zuordnung von sinnlich Aufgenommenem) von allen möglichen Gedankenstörgewittern noch nicht verwirrt ist, aber ungehindert weiter vordringen, wird es immer schwieriger, sie in ihrem elementarsten, umfassendsten Aspekt zu sehen und im Handeln gerecht zu bleiben. Denn im Gegenteil, wird durch das immer konkreter werdende Berührtwerden, das das "Eindringen" im beschriebenen Sinn bedeutet, die geistige Distanz NIEDRIGER, die Entscheidung, das urteilende Verhalten, also IRRATIONALER und UNFREIER.

Ob das schon einmal jemand bedacht hat? Daß jemand, der nach Kontakt mit (sagen wir einfach einmal:) Afghanen, die nun im Nachbarhaus als Asylwerber wohnen, in dem Moment, wo er entdeckt, daß auch sie lachen und weinen und trotzen und sich fürchten und Salz auf die Gurke streuen, die Beurteilung der ontologischen Gegebenheiten, also eine wirkliche Handlungsweise, fast nicht mehr zu ermitteln ist? Weil das Urteilen sich gar nicht mehr auf das wirkliche Geschehen bezieht, sondern auf die Schälweise der Gurken, die Schneuztechnik der Tochter, und die Schuhgröße des Vaters, der mich von einem Kebap kosten läßt, der köstlich schmeckt. Das wäre ungefähr so (und es hat auch direkt mit Mißbrauch zu tun), als würde man das Urteil aus dem Wohlgefühl einer streichelnden Hand beziehen, um zu ignorieren, daß sie einem 40jährigen Böstäter gehört, der sich an ein fünfjähriges Mäderl heranmacht.



Morgen Teil 3) Genügt das Tragen von Nike, um einer Kultur anzugehören? 
Oder: Es ist zumindest fraglich, ob die Kultur beim iPhone anfängt und endet




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