Die immer wieder und nun noch intensiver diskutierte Abschaffung des analogen Geldes in Papier und Münze wirkt wie die Vorrüstung für einen Crash, den man ahnt - sonst würde man nicht vorrüsten - und damit abbiegen will. Denn das würde damit zweifellos leichter, weil der Bürger als Bargeldnutzer eliminiert wäre. Aber er wäre damit auch fast rückstandslos den Machinationen der obersten Währungshüter - Banken und vor allem Staatsregierungen - ausgeliefert.
Wenn heute Bürger eines Währungsraumes fürchten, daß ihr Geld entwertet wird und vor allem Banken zahlungsunfähig werden könnten, reagieren sie logisch: Sie liefen zu den Bankschaltern und behoben ihr Geld, um sich damit noch etwas zu kaufen, so lange es noch ging. Oder um es unter ihre Matratze zu stopfen, um sich später etwas darum zu kaufen. Nachdem aber Banken in einem Ausmaß wie noch nie - erst in jüngster Zeit wurde die bisher noch illegale, aber um nichts weniger häufige Praxis, daß Banken Staatsanleihen "zeichnen"; also den Staaten unbeschränkt Kredite gewähren, offiziell im Euro-Raum legalisiert - müssen sie noch mehr abgesichert werden. Denn mti ihnen fallen oder stehen die Staaten.
Also ist Bargeld hinderlich. Der Bürger wird zum Risikofaktoren, denn er reagiert nach seinen handfesten Interessen und Einschätzungen, nicht nach hochgelahrten Gedankenblasen, in denen sich Staaten längst bewegen.
Die Argumente, die diesen Systemputsch dem Bürger verklickern sollen, sind ebenso einleuchtend wie lächerlich. Von "Virengefahr" bis zu "Kostenquelle" wird alles bemüht, was Rang und Namen hat. Und dazu gehört auch die angebliche "Verbrechensbekämpfung".
Denn es ist gelinde gesagt lächerlich (ja überhaupt falsch!), zu behaupten, rein digitaler Geldverkehr würde Verbrechen verhindern oder rascher aufklären helfen. Die Zahl der Internetmachinationen und -verbrechen spricht dabei Bände. Und nur gutmeinende Bürger lassen sich die blackbox verkaufen, daß mehr Digitialisierung auch weniger Verbrechen bedeuten würde. Mitnichten und -neffen! Die Verbrechen werden sich bestenfalls ändern, noch wahrscheinlicher aber massiver und verdeckter und schwerer zu rekonstruieren ablaufen, das ist auch schon alles. Wer verbrechen will, wird es weiter tun, egal wie die Dinge ablaufen. In diesem Fall wird es sogar noch leichter, weil die Geldwirtschaft für den Normalbürger noch unübersichtlicher, für den Politiker endgültig ein Buch mit siebenundfünfzig Siegeln sein wird, denn was Geld sei ist der Politik auc heute schon längst kein Begriff mehr.
Eher müßte man sogar das Gegenteil verlangen: Ein Ende des Digitalgeldes, und eine Totalrückkehr zu handfesten Münzen und Scheinen. Denn was immer durch die Hände von Menschen geht - und analoges Geld tut das in jedem Fall - hat irgendwo noch einen einschätzbaren Bezug zur Realität und zur Urteilsfähigkeit der Menchen bewahrt. Auch wenn es die Urteilsfähigkeit von Verbrechern ist.
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