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Dienstag, 29. März 2016

Die nächsten abgesagten Katastrophen

Quelle: WattsUpWithThat
Einem Bericht in der Washington Post folgt WattsUpWithThat indem es der nächsten Medienhysterie den Garaus macht - dem angeblich klima-, insektizid- oder Handystrahlungbedingen angeblichen Sterben der Bienenvölker: Auch die Bienen-Apokalypse ist abgesagt. Denn wie die Statistiken belegen, gibt es heute in den USA so viele Bienenvölker wie schon seit 20 Jahren nicht mehr. 

Wobei ein jährliches Sterben von 15 % der Bienenvölker ein völlig normales, natürliches Szenario ist, die Zahlen also immer recht schwanken können. 

Selbst der 30%ige Einbruch zuvor ist nur zum Teil auf das Auftreten der Varroa-Milbe zurückzuführen. Auf die sich die meisten Imker mittlerweile eingestellt, und die Verluste durch den Nachkauf gesunder Völker wettgemacht haben. 

Den Hauptgrund für den Rückgang der Bienenvölker bei uns lieferte die Sache selbst: Es lohnte sich wirtschaftlich nicht mehr, Bienen zu züchten und Honig zu gewinnen. Zu viel Importhonig zu niedrigen Preisen sind der Grund, bis heute. Ein rumänischer Imker produziert zu einem Bruchteil der hiesigen Kosten, und kann als EU-Mitglied problemlos exportieren. Nur Zölle könnten den heimischen Imkern mehr Überlebenschance bieten, und damit würde auch die Zahl der Stöcke wieder steigen.

Der starke Rückgang der Bienenvölker im Deutschland der 1990er hatte fast ausschließlich diese Gründe. Bienenzucht wurde noch dazu in der DDR speziell gefördert. Auch das fiel nach der Wende weg. Die in unseren Ländern verbliebenen Imker sind meist reine Enthusiasten. Honiggewinnung ist zu einem Nebenerwerb für Idealisten geworden, mit einem Publikum, das nicht auf den Preis schaut.


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Abgesehen davon, daß dieses Phänomen seit Jahrhunderten bekannt ist, ist es derzeit dabei, wieder in den Gegenzyklus zu gleiten. Die Rede ist vom nun schon zweijährigen Hochdruckgebiet am Pazifik vor der West- und Nordwestküste Nordamerikas, das mit El Nino in nicht ganz verstandenen Zusammenhängen steht. Der diesmal wieder ein Super-El-Nino war (bzw. ist), so, wie er zuletzt 1998 beobachtet wurde (wo er aber sogar noch stärker war). Er alleine ist auch der Grund, warum in den letzten beiden Jahren in weiten Gebieten höhere Temperaturen festzustellen waren. Denn einige Zusammenhänge kann man sehr gut nachvollziehen.

Die mit einer so stabilen Luftmasse einhergehende geringe Windbewegung (sic!) bewirkt, daß das Oberflächenwasser ruhig bleibt, sodaß es sich weniger als sonst mit kühlerem Tiefenwasser durchmischt. Damit kommt es auch zu einem Rückgang von Mikroorganismen und Plankton, was bewirkt, daß sich die Fische in andere Gewässer begeben. Woraufhin - und das wurde auch beobachtet - die nächst höheren Glieder in der Nahrungskette an Unterversorgung leiden. Man stellte folgerichtig zahlreiche verhungerte Robben, Seelöwen etc. fest.

Die Wirkungskette geht aber weiter. Denn nun wird auch die Luft über dem angrenzenden Festland weniger abgekühlt als zuvor. Sie bleibt mangels Temperaturdifferenz ruhiger, und es kommt zu höheren Temperaturen sowie mangels Differenzen zu verringerten Niederschlägen. Analog zum ungewöhnlich stabilen Tiefdruckgebiet über der Arktis, das im Ansaugverfahren Westeuropa mit Warmluft aus dem Äquatorraum versorgt hat. Während im selben Wirkzusammenhang Nord-, Mittel- und Nordostamerika (also die Begegnungszonen hohen und niederen Luftdrucks, was eben Niederschläge bewirkt) von ungewöhnlich kalten und niederschlagreichen Wintern gezeichnet war. 

Dieses Nordostpazifik-Hoch, das sich bereits 2013 aufgebaut hat, im Süden vom El Nino flankiert ist und recht wahrscheinlich mit ihm in Zusammenhang steht, war ungewöhnlich stabil. 

Aktuelle Satellitenmessungen der NASA vom Jänner 2016 aber zeigen, daß es bereits begonnen hat, sich aufzulösen. Die Meeresoberflächen werden wieder deutlich mehr mit tieferem, kühlerem Wasser durchmischt. Sodaß Meteorologen davon ausgehen, daß in dieser Region und mit einem gewissen Verzögerungseffekt, der mit dem Abbau der nun aufgespeicherten Wärme zu tun hat, Meeres- wie Lufttemperaturen wieder sinken werden. Damit wird sich auch die Fischpopulation wieder erholen.


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Kälteres Meer - größere Eisfläche - Quelle: EIKE
Gleichzeitig werden aus der Antarktis die nächsten Rekord-Niedrigtemperaturen vermeldet, bei einer seit Jahren beobachteten und immer rascheren Zunahme der Eisfläche (wenn auch nicht überall gleich, im Osten etwa mehr als im Nordwesten der Antarktis).

Arktis - Eisfläche stabil - Quelle: EIKE
Und auch das Meereis der Arktis bedeckt seit zwei Jahren wieder größere Flächen als zuletzt, der Rückgang des nördlichen Meereises ist also gestoppt. Beide Pole sind damit von deutlichen Abkühlungserscheinungen gekennzeichnet. Und das ist ja dann doch bemerkenswert.



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