Zwar hält der VdZ seine Kritik an seinem Buch "Die vierte politische Theorie" aufrecht, aber im Vortrag scheint die Tangente von Alexander Dugin doch auf das Richtige angelegt zu sein: Als Überwindung der Moderne, wie sie seit der Renaissance Europa mehr und mehr vom Sein abgedrängt und zur Pseudologie (logos) konstruiert hat.
In dieser Moderne wird das Denken über die Welt vom Weltsein getrennt. Dabei wird vergessen ("Seinsvergessenheit"), daß dieses Denken aus seiner historischen Aktualität nicht ausbrechen kann. Niemals. Sondern in dieser geschichtlichen Situation ein Sein in sich offenbart, das im bloß nominellen Denkinhalt gar nicht gefaßt wird. Denken wurde damit zum Symptom, nicht zum Einbruch der Wahrheit als Seinerhellung.
Denn dieses ist der öffnende Moment des Ereignisses: Das Sein des Menschen - sein Da-sein - muß als Dasein wie Sein des Seins selbst (analog, also: als Gleichnis, als Abbild des Seins selbst, als Gottes) gesehen werden.
Natürlich kann das nicht in einem Rückgriff auf die Vormoderne geschehen. Denn (Heidegger) jeder Mensch ist in seine Epoche hineingeworfen, und somit ist geschichtliche Gegenwart immer neu, nie dagewesen, und immer neu zu lösen, und auf die Zukunft hin zu entwerfen.
Dieses Entwerfen aber kann nicht auf demselben seinslosen Rationalismus basieren, der Europa in die völlige (und fast verzweifelte) Unfruchtbarkeit geworfen hat. Es ist ein wirkliches und mutiges Neuwerfen einer künftigen Gestalt. Ob aber Europa das überhaupt noch denken kann? Der VdZ hat so seine Zweifel. Dann aber würde er Europa tatsächlich schon aufgegeben haben. Denn dieser Ansatz müßte heißen: Eine neue Offenheit für Poesie. Denn dieses Denken ist selbst Poesie. Denn in der Poesie ist eben das Sein das Seiende des Seienden. Die Frage ist ja auch, ob es überhaupt ein Seiendes geben kann, das nicht Poesie ist. Wo es das nicht ist, fällt es ins Nichts. Und kein modernes Denken vermag es davor zu retten. Und schon gar keine Weltrettung. Die aber darin auf seltsame Weise ihren Grundimpuls - als Wissen, ja als offenbarte Struktur (!) der eigenen Verworfenheit - offenbart.*
Dieses Entwerfen aber kann nicht auf demselben seinslosen Rationalismus basieren, der Europa in die völlige (und fast verzweifelte) Unfruchtbarkeit geworfen hat. Es ist ein wirkliches und mutiges Neuwerfen einer künftigen Gestalt. Ob aber Europa das überhaupt noch denken kann? Der VdZ hat so seine Zweifel. Dann aber würde er Europa tatsächlich schon aufgegeben haben. Denn dieser Ansatz müßte heißen: Eine neue Offenheit für Poesie. Denn dieses Denken ist selbst Poesie. Denn in der Poesie ist eben das Sein das Seiende des Seienden. Die Frage ist ja auch, ob es überhaupt ein Seiendes geben kann, das nicht Poesie ist. Wo es das nicht ist, fällt es ins Nichts. Und kein modernes Denken vermag es davor zu retten. Und schon gar keine Weltrettung. Die aber darin auf seltsame Weise ihren Grundimpuls - als Wissen, ja als offenbarte Struktur (!) der eigenen Verworfenheit - offenbart.*
Das zweifellos Achtenswerte an Dugins Denken ist, daß er keinen Hehl daraus macht, daß er einen Weg gegangen ist und geht, der noch nicht fertig ist. Auch darin knüpft er an Heidegger an, der einmal sagt, daß er auf den wartet, der seinen ersten Ansatz in ein neues Denkgewand bringt.**
Der VdZ ist sich allerdings nicht sicher, ob das, was Dugin als "Multipolarität" bezeichnet, auch dem entspricht, was auf diesen Seiten mit neuen Notwendigkeiten der Staatsdefinition - der Volksstaat, der Kulturstaat hat sich bereits selbst ausgelöscht, er schlägt nur noch im Todeskampf um sich - anzudenken versucht. Immerhin, es könnte sein.
Übrigens: Auch eine interessante Erfahrung mit der Sprache. Dugin versucht, in Deutsch zu sprechen, und das gelingt erstaunlich gut, obwohl er eine ganz simple deutsche Sprache verwendet, weil er es halt nicht besser kann. Aber das ist gar nicht entscheidend - denn man hört immer das Dahinter!
Der VdZ ist sich allerdings nicht sicher, ob das, was Dugin als "Multipolarität" bezeichnet, auch dem entspricht, was auf diesen Seiten mit neuen Notwendigkeiten der Staatsdefinition - der Volksstaat, der Kulturstaat hat sich bereits selbst ausgelöscht, er schlägt nur noch im Todeskampf um sich - anzudenken versucht. Immerhin, es könnte sein.
Übrigens: Auch eine interessante Erfahrung mit der Sprache. Dugin versucht, in Deutsch zu sprechen, und das gelingt erstaunlich gut, obwohl er eine ganz simple deutsche Sprache verwendet, weil er es halt nicht besser kann. Aber das ist gar nicht entscheidend - denn man hört immer das Dahinter!
*Denn es hat schon so seine Wahrheit daran, daß die Weltretter der Gegenwart - ob im Klimawahn, ob in der Zuwanderungskrankheit, im Weltberbesserungsirrsinn auch der Kirchen - mit der Menge der Moderne zusammenfallen, und sich zugleich in einem proklamierten Regress von dieser befreien wollen. Aber sie können es nur auf der Ebene, auf der sie selbst in die Hölle fahren.
**Das könnte nur im Christentum geschehen, das sieht Dugin völlig richtig, dessen Zentralgeheimnis und -botschaft genau diese Ereignishaftigkeit, diese Gegenwärtigkeit zum Inhatl hat. Und der VdZ sieht wie Dugin Heidegger - der dieses Denken angebrochen hat, ohne es zu vollenden - im Grunde offen für das Ereignis der Wahrheit in Jesus Christus. Aber in Europa ist das Chistentum im Grunde bereits tot. Auch die Konservativsten singen nur noch einen karikaturhaften Abgesang. Die momentanen Ereignisse in der Kirche sind ohnehin nicht einmal mehr die Atemluft wert, die sie absingt. Es ist vorbei, sie hat keine Wirklichkeitsrelevanz mehr. In Westeuropa. Mit diesen Eliten hat es keine Chance. Die verstehen gar nicht mehr, worum es geht. Und weil es ihnen verborgen ist - okkult ist - ist es für sie überhaupt "okkult". Aber es ist sehr rational. Auch die USA wird aus gleichen Gründen auf das Niveau eines Entwicklungslandes im Chaos zurückfallen. Alleine die wirtschaftlichen Daten zeigen es. Ex oriente lux - realpolitische Hoffnung liegt eher noch im Osten. Dort scheint noch das Potential für diese Existentialität zu bestehen. Selbst von den Ungarn hat der VdZ diesen Eindruck.
**Das könnte nur im Christentum geschehen, das sieht Dugin völlig richtig, dessen Zentralgeheimnis und -botschaft genau diese Ereignishaftigkeit, diese Gegenwärtigkeit zum Inhatl hat. Und der VdZ sieht wie Dugin Heidegger - der dieses Denken angebrochen hat, ohne es zu vollenden - im Grunde offen für das Ereignis der Wahrheit in Jesus Christus. Aber in Europa ist das Chistentum im Grunde bereits tot. Auch die Konservativsten singen nur noch einen karikaturhaften Abgesang. Die momentanen Ereignisse in der Kirche sind ohnehin nicht einmal mehr die Atemluft wert, die sie absingt. Es ist vorbei, sie hat keine Wirklichkeitsrelevanz mehr. In Westeuropa. Mit diesen Eliten hat es keine Chance. Die verstehen gar nicht mehr, worum es geht. Und weil es ihnen verborgen ist - okkult ist - ist es für sie überhaupt "okkult". Aber es ist sehr rational. Auch die USA wird aus gleichen Gründen auf das Niveau eines Entwicklungslandes im Chaos zurückfallen. Alleine die wirtschaftlichen Daten zeigen es. Ex oriente lux - realpolitische Hoffnung liegt eher noch im Osten. Dort scheint noch das Potential für diese Existentialität zu bestehen. Selbst von den Ungarn hat der VdZ diesen Eindruck.
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