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Donnerstag, 3. März 2016

Nüchterne Betrachtungen

"Drei Gruppen von Zuwanderern gibt es - jene, die Chancen suchen, um sich in einem Wirtschaftsraum bessere Lebensbedingungen zu schaffen, jene, die Hilfe vor Verfolgung suchen, und eine dritte Gruppe, die historisch neu ist: Es ist die Gruppe der Versorgungssucher. Menschen, die versorgt werden wollen. Man kann das als Aufnahme Land wollen, aber man muß dann wissen, daß das auf jeden Fall wirtschaftliche Probleme nach sich zieht." Gunnar Heinsohn in einem weiteren nüchtern klaren Interview mit vielen interessanten Zahlen und Fakten. Einfach die Grenzen zu öffnen würde Europa auf eine Weise verändern, wie das seit der Römerzeit nicht mehr der Fall gewesen ist. Aber das alles ist eine Frage des politischen Willens, und eine Frage, wie Deutschland im speziellen in Zukunft leben will - auf dem Niveau von heute? oder auf niedrigem Niveau (etwa wie in Schwellenländern wie Brasilien). 

Auch das kann man natürlich wollen. Berücksichtigt man noch die hohen Staatsschulden, die ja nach wie vor da sind, könnte die Situation, daß der heutige Staat gar nicht mehr finanzierbar ist, sehr rasch eintreten, denn die gefährlichste weil unabsehbarste Abwanderung ist die "stille" Abwanderung - Menschen, die durch ihre Steuern diesen Staat tragen, aber sich weil mit den Lebensbedingungen hier nicht mehr einverstanden nach und nach darauf vorbereiten, das Land zu verlassen, und das eines Tages auch tun.

In den nächsten Jahrzehnten muß man immerhin davon ausgehen, daß alleine aus Afrika 400 Millionen bis eine Milliarde Afrikaner nach Europa auswandern werden. Afrika hat bis heute nicht geschafft, ein dem europäischen Niveau vergleichbares Wirtschaftsleben aufzubauen, es ist heute wie vor fünfzig Jahren bloßer Rohstofflieferant.

Mit einer wichtigen Unterscheidung, die Heinsohn a.a.O. bereits ausgeführt hat: Nicht die Tatsache des Männerüberschusses sei ein Problem, sondern der Überschuß von Männern, die in ihren Ländern keine Aufgabe mehr finden, aber NICHT HUNGERN, denen es also im Grunde gut geht. Hunger ist nie eine strategische Gefahr, niemand fürchtet ihn. "Wer hungert, der bettelt nur um Brot. Nur wer gut genährt ist, will mehr." 

Im Grunde ist das genau das, was wir bei der derzeitigen Massenzuwanderung beobachten. Das vielfach ertönende Reden von der "Not der Zuwanderer" ist also prinzipiell Unsinn und Ausfluß von Ahnungslosigkeit und Desinteresse an der Wirklichkeit, das seine Bilder aus kindischen Märchenvorstellungen und Selbstinszenierungen bezieht.

Um sich selbst zu schützen, könnten sich in Europa zukünftig ganz neue Allianzen bieten, was wahrscheinlicher ist als eine je nationale Abschottung: Abwesenheit von Terror, sozialem Unfrieden etc. könnte dabei ein ganz neuer Standortvorteil werden. Kanada und Australien machen das schon lange vor. Diese Länder locken damit, von den Umbrüchen in Europa frei zu sein und deshalb in ihren Ländern eine Zukunft hat, die Europa bei unveränderter Politik verspielen wird. Es werden vor allem die Tüchtigeren in diese Länder abwandern. Gut ausgebildete Menschen suchen heute die Weltkarte ab wie eine Speisekarte. Diese Wanderbereitschaft eigentlicher Steuerzahler könnte die Politik in vielen Staaten noch maßgeblich beeinflussen.

Völlig anders zu bewerten ist das Verhalten der ostasiatischen Staaten. Dort ist das Zusammengehörigkeits- und Identitätsgefühl in allen Ländern und Völkern sehr ausgeprägt. Und obwohl gerade diese Länder (China, Japan, Korea) eine katastrophal niedrige Geburtenquote haben, lehnen sie Zuwanderung Fremder ab indem sie sich sagen: Wir wollen unsere überalterten Generationen versorgen, aber nicht Menschen holen, die von diesen auch noch versorgt werden müssen. Aufgrund der hohen Qualifikation ihrer Bürger könnte es wirklich möglich sein, daß sie die demographischen Probleme bewältigen.








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