Man muß einen Kulturstil gewiß nach dem Insgesamt der Lebensweisen beurteilen. Die reduzierte Aufgeräumtheit der 1950er, 1960er ist gewiß nur so verstehbar, als in jenen Jahren die Menschen selbst noch in einem volleren Leben standen, als es den Aufguß dieser Schlichtheit in den letzten 20 Jahren begleitet. Diese "Kühle" der Umgebung wird warm durch Menschen, die miteinander im Gespräch vertieft sind, miteinander tanzen oder Unfug anstellen. Dieses soziale, dabei auch familiäre Leben ist der markanteste Unterschied, den der VdZ sieht, vergleicht er seine Kindheit mit der Gegenwart. Das Erzählen, das Gemeinschaft schafft indem es die Teilhabenden an eine gemeinsame Symbolik anbindet, hatte einen völlig anderen Rang. Man informierte einander nicht - man teilte etwas miteinander, für das die Umgebung nur noch Hintergrund war, zur Funktion absank. Das ist vielleicht das Kennzeichnendste dieser Architektur-Strömung, die sich wie alle Strömungen in der Dialektik des Generationswechsels wiederholt. Bis diese Kraft des prägenden Rhythmus - denn es ist die Architektur, der Raum, der in seiner Eigenschaft der Beziehungen der Dinge zueinander die Lebensrhythmen gestaltet - zurückwirkt, sich wirklicht, und in der nächsten Generation Hinter- und Vordergrund jeweils tauscht.
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